Nun, heutzutage kann man wohl nicht mehr behaupten, daß das Leben mit der Geburt beginnt. Steht ja auch schon meine vielgelobte Wissenschaft dagegen.
Ich persönlich würde den Anfang des Lebens mit der Verbindung von Sperma und Eizelle bezeichnen, denn bei jedem späterem Zeitpunkt stellt sich doch die Frage, warum ausgerechnet jetzt? Soll heißen: Die Entwicklung des Kindes im Mutterbauch ist ja eine fortlaufende, nicht unterbrochene Entwicklung und keine Entwicklung in klar abgegrenzten Stadien, wo man sagen könnte, daß es ab einem bestimmten Stadium als Leben zu definieren wäre.
Man kann vielleicht noch sagen, ab dem Zeitpunkt, ab dem das Herz des Kindes selbständig schlägt, ist es ein eigenständiges Leben, das fällt dann allerdings wirklich in die sehr interpretierbare moralisch-philosophische Schiene.
Ich bin weiterhin für den bereits genannten Zeitpunkt der Verschmelzung, denn zu diesem Zeitpunkt sind die Grundlagen des Kindes vorhanden und es gibt einen, wenn auch äußerst kleinen Organismus, der sich entwickelt. Und daher ist die Vernichtung dieses Organismus auch genau ab dem Zeitpunkt Mord.