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23. November 2005, 01:23   #28
Amanda Grayson
 
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Zitat:
Zitat von makkaroni
amanda, ist nun ein "gutmensch" für dich ein gutmensch oder ein schlechtmensch?
makkaroni, beziehst Du Deine Frage auf das, was ich vorher von Ben zitiert hatte? In dem Zusammenhang ist es für mich weder das eine noch das andere, sondern jemand, der bestimmte Ideale einerseits theoretisch als richtig empfindet, andererseits aber nicht danach fühlt bzw. sich verhält (bis dahin trifft das auf fast alle Menschen zu, für jeden auf anderen Gebieten) und dann als Überkompensation lieber bei anderen auf mangelnde "political correctness" hinweist... und zwar, weil ihm das ANGST MACHT. Weil er auf einmal in sich selbst Gefühle verspürt, die er eigentlich "nicht haben darf", aber trotzdem hat. Oder sogar über etwas lacht, worüber er nicht lachen "dürfte". Also, wie gesagt, weder gut noch schlecht, einfach nur ein nachvollziehbarer psychologischer Mechanismus.

Ben, ich bin ein Gefühlskrüppel und ein Logikfanatiker, daher brauchst Du mir nicht zu erzählen, daß Aufklärung sinnvoll ist. Ich finde, man kann niemandem "helfen", außer dabei, seinen eigenen Verstand zu nutzen. Und dazu kann man jemanden höchstens anregen, aber ihn nicht zwingen.

Und was die Lustfeindlichkeit angeht... ich finde, daß Du und tw Euch da gar nicht widersprecht. Du sagst, es ist nicht Lustfeindlichkeit, sondern es geht um Macht. Er sagt, es ist doch Lustfeindlichkeit.

Ich aber sage Euch... *verflixt, hat's hier nicht meinen Papstsmilie?* das ist genau das gleiche. Ich meine, daß Lustfeindlichkeit IMMER das Resultat davon ist, daß Machthaber versuchen, die Kontrolle über einen wichtigen Lebensbereich von Menschen zu erlangen, der eigentlich individuell sein sollte.

Wenn ich mir "lustfeindliche" Menschen oder Kulturen ansehe und den Werdegang verfolge, finde ich früher oder später immer jemanden, der es für seine eigenen Zwecke als dienlich empfunden hat, Menschen vorzuschreiben, wie und wann und mit wem und warum sie Sex zu haben hätten. Sex an sich ist Anarchie pur - na klar liegt es im Interesse eines Machthabers, welcher Art auch immer, dem Sexualverhalten seiner "Schäflein" Regeln aufzudrücken. Wo kämen wir denn hin, wenn es jeder triebe, wie er gerade lustig ist, und das auch noch ganz ohne schlechtes Gewissen?