Einzelnen Beitrag anzeigen
29. November 2006, 19:08   #19
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... wenn jemand in Rambo-Manier als selbsternannter Polizist eine Wohnung stürmt, weil er eine mehrfache Mutter vor dem prügelnden Ehemann schützen will, sich dabei aber so ungeschickt anstellt, daß durch ihn am Ende die halbe Familie tot ist, dann wird ihn jeder Richter hart bestrafen, weil er etwas Schlimmes noch schlimmer gemacht hat. Da wird dem Totschläger auch sein Jammern nicht helfen, daß doch vorher auch der brutale Ehemann "böse" gewesen sei.

Und genauso argumentierst Du auch, indem Du immer wieder betonst, daß Saddam ein ziemlich übler Diktator war, als ob es hier auch nur einen einzigen User gäbe, der das bezweifeln würde. Glaubst Du wirklich, daß man durch ständiges Wiederholen, was die längst bekannten Schandtaten des Saddam-Regimes in der Vergangenheit betrifft, von den Verbrechen der USA in der Gegenwart ablenken kann? Allein schon der Überfall auf den Irak war völkerrechtlich ein Verbrechen. Und die Tatsache, daß sich Bush und Rumsfeld vorher offenbar keine Gedanken darüber gemacht haben, wie es nach dem zu erwartenden nur kurzen Krieg zwischen den ungleichen Gegnern, was ihre militärische Stärke betrifft, im Irak weitergeht, würde ich als Richter zum Anlaß nehmen, die beiden Massenmörder besonders hart zu bestrafen, weil durch ihre Dummheit, Arroganz und Inkompetenz die Menschen im Irak auch heute noch jeden Tag wie die Fliegen sterben.

Und Scholl-Latour sagt im Grunde doch nur das, was man heute bei fast allen Leitartiklern lesen kann: Durch das blutige Chaos, das George Bush ins Land gebracht hat, wurde schon jetzt mehr Schaden angerichtet als früher durch die Schergen der Baath-Partei. Es ist daher völlig korrekt, wenn jemand sachlich darauf hinweist, daß die irakische Bevölkerung durch einen durchgedrehten US-Präsidenten vom Regen in die Traufe gekommen ist – und zwar ausdrücklich gegen ihren Willen. Und wenn das Pentagon nicht Millionen dafür ausgeben würde, die Chefredakteure der irakischen Zeitungen zu schmieren, würde dort jeden Tag solche Schlagzeile zu lesen sein: Scheucht endlich die fundamental-christlichen Besatzer aus unserem Land! Stoppt den von Bush angerichteten blutigen Bürgerkrieg! Holt Saddam wieder zurück! Wir möchten, daß unsere Familienmitglieder auch den nächsten Tag überleben werden!

Denn nicht durch Saddam, sondern erst durch die USA wurde der Irak zum gefährlichsten Land der Welt. Und täglich krepieren dort durch den von George Bush befohlenen Irrsinn noch mehr unschuldige Zivilisten, mutige Aufständische und bemitleidenswerte US-Soldaten, von denen viele aus der sozialen Unterschicht rekrutiert worden sind und erst viel zu spät begriffen haben, daß man sie belogen und betrogen hat, was den "ehrenvollen" Einsatz im Irak betrifft.

Zitat:
Zitat von tw_24

Also wirft er mal wieder das beliebte Wort "Bürgerkrieg" in die Runde. Es nutzt sich ab, je öfter es gebraucht wird.
Das ist auch einer dieser billigen, leicht durchschaubaren Taschenspieler-Tricks der Antideutschen-Sekte: Man läßt einfach bestimmte Begriffe nicht zu, schweigt sie tot oder ersetzt sie dreist durch andere Bezeichnungen. So hat es natürlich schon mal nie einen "Angriffskrieg" gegen den Irak gegeben, sondern nur "Präventivmaßnahmen" gegen ein Land, das sonst durch seine furchteinflößenden "Massenvernichtungswaffen" kurz davor stand, die USA anzugreifen und platt zu machen ;-)

Deshalb gibt es natürlich auch keine folternden "Besatzer" im Irak, sondern nur freundliche amerikanische Beschützer, die auch schon mal darauf bestehen, eine hübsche minderjährige Irakerin bis nach Hause zu begleiten, damit sie und ihre Familie nicht von den schlimmen "Banditen" vergewaltigt und getötet werden. Das übernimmt man dann schon lieber selbst und tut hinterher so, als hätte es sich wieder mal um eine dieser "Terror-Banden" gehandelt.

Auch "Aufständische", das wußten die Antideutschen schon immer, gibt es nicht unter der irakischen Bevölkerung, die ja mit ihren Stars-and-Stripes-Fähnchen auch heute noch glücklich an den Straßen stehen, um ihren "Befreiern" zuzujubeln. Ja, so träumt man sich auf den "Bahamas" die Realität zurecht. Und diesen Traum läßt sich der deutsche Israel-Fanclub schon gar nicht von einem tattergreisen Scholl-Latour kaputtmachen. Daher gibt es natürlich auch keinen "Bürgerkrieg" in einem Land, wo dank George Bush jetzt wieder Milch und Honig fließt.

Also werden die 3.600 Iraker, die allein im letzten Monat umgekommen sind, wohl alle nur durch tragische Unfälle im Haushalt oder im Straßenverkehr getötet worden sein. Träum' ruhig weiter, geliebter antideutscher "Sohn" ;-)

Gruß Ben