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6. November 2004, 17:00   #11
Ben-99
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... ja, natürlich sollte man immer alles von zwei Seiten betrachten. Deshalb ist es ja zum Beispiel auch so unheimlich wichtig zu betonen, daß Adolf Hitler tierlieb war, sich gemüsereich ernährte und sich nichts aus Alkohol gemacht hat.

Und natürlich ist es umgekehrt auch ebenso wichtig, bei Michael Moore nach einem Haar in der Suppe zu suchen. Das klingt dann in etwa so: "Ja, sicherlich war es nicht schön von Bush, die Welt zu belügen, um einen illegalen Angriffskrieg zu führen, bei dem Zehntausende unschuldiger Zivilisten getötet worden sind. Aber genauso ist auch Michael Moore ein böser Lügner, wenn er den tollen Schauspieler Charlton Heston als Rassisten und Waffen-Fetischisten bezeichnet."

So, liebe Pumi, sehen wohl die "zwei Wahrheiten" aus, die Du meinst. Für mich ist das nichts anderes, als eine Methode, um selbst die scheußlichsten Verbrecher zu verharmlosen, indem man darauf hinweist, daß auch ihre Kritiker angeblich "nicht besser" seien, nur weil man vielleicht auch ihnen irgendeinen läppischen Fehler nachweisen kann.

Natürlich weiß ich, daß Du das so nicht gemeint hast. Doch viele Bush-Anhänger und Moore-Hasser benutzen tatsächlich solche Mittel, um von den wesentlichen Inhalten der Kritik an ihrem Häuptling und "religiösen Oberhaupt" abzulenken.

Mal ganz davon abgesehen, daß durch solche Arschlöcher wie Charlton Heston tatsächlich immer wieder Versuche von demokratischen Politikern gescheitert sind, die idiotischen Waffengesetze in den USA zu verschärfen. Wie man weiß, hat es auch Clinton vergeblich versucht.

Im Grunde sagt Michael Moore inhaltlich nichts anderes, wovor auch viele seriöse Politologen auf der ganzen Welt warnen. Da er aber weiß, wie simpel die meisten seiner Landsleute gestrickt sind, wählt er halt einen Stil, den auch der letzte Bauer in Montana kapiert. Und ich denke, daß eine solche Vereinfachung erlaubt sein sollte, wenn es darum geht, die Welt vor einem aufblühenden amerikanischen Faschismus zu bewahren.

Gruß Ben