Einzelnen Beitrag anzeigen
7. July 2005, 07:26   #90
Mexx
 
Benutzerbild von Mexx
 
Registriert seit: April 2005
Beiträge: 48
Zitat:
Mexx: Ich habe bei dieser Umfrage hier für die FDP gestimmt, bin aber durchaus noch in der Lage, dies bis zum Wahltag zu ändern.

Die SPD zu wählen erscheint mir sinnlos, weil wir dann den gleichen Schlamassel wie jetzt haben und nichts voran geht.

Die CDU direkt zu wählen...hm....eigentlich ziemlich egal, denn auch Angie wird merken, dass es mit leeren Kassen schwer ist, einen auf dicke Hose zu machen. Interessant wird höchstens, wie tief ihre Mundfalten dann noch sinken.

Die PDS zu wählen - hm, nein. Die haben es bis heute nicht begriffen.

Rechte scheiden per se aus.

Im Grunde ist es völlig egal, wen man diesmal wählt. Die Republik wird so oder so an die Wand gefahren und erst wenn es richtig gekracht hat, wird sich gravierendes ändern.
Man kann sich von mir aus gern in Nebenkriegsschauplätzen verzetteln. Letzlich läuft es aber auf darauf hinaus:

"Im Grunde ist es völlig egal, wen man diesmal wählt. Die Republik wird so oder so an die Wand gefahren und erst wenn es richtig gekracht hat, wird sich gravierendes ändern."

Wo muß sich denn gravierendes ändern? Das sind die Themen:

- Arbeitsmarkt
- Alle Sozialversicherungs-Systeme
- Das komplette Steuersystem
- Staatsverschuldung
- Föderalismus

Keine der Parteien wird bei dieser Wahl den Mut haben, richtig bitterböse in den Arbeitsmarkt einzugreifen oder alternativ eine tolle Idee haben, wie wir ohne "Blutvergießen" die Arbeitslosigkeit abbauen können.

An den Sozialversicherungsystemen wird der eine hier, der andere dort ein bisschen an den "Stellschrauben" herumdoktoren wollen - letztlich wird das eine wie das andere sinnlos sein. Die Systeme müssen komplett neu aufgebaut werden.

Unser Steuersystem gehört komplett auf den Müll. Mal sehen, ob sich da einer dranwagt. Ich glaube es erst, wenn ich es sehe.

Die inzwischen angehäufte Staatsverschuldung und vor allem die Zinszahlungen strangulieren uns und binden inzwischen große Teile der Staatshaushalte. Dieses Problem zu lösen wird auch alles andere als lustig.

Der Föderalismus ist inzwischen zum unübersehbaren Bremsklotz geworden. Weg damit. Aber - erst kürzlich ist eine Föderalismus-Kommission an den widersprüchlichen Interessen gescheitert und hat aufgegeben.

Wer glaubt wirklich, dass es uns schon dreckig genug geht, dass wir für unsere Zukunft alle widerwärtigen aber notwendigen Einschnitte und Umwälzungen im Jetzt auf uns nehmen? Ich glaube nicht daran.

Wir haben noch viele, viele andere Probleme, nehmen wir mal die Verbeamtung des Parlamentes als Beispiel, die dafür sorgt, dass wir nie und nimmer eine Reform des Beamtenrechts bekommen werden. Aber im Vergleich zu den oben genannten Themen sind das Peanuts.

Angesichts der Masse an grundlegenden Problemen interessiert mich nicht die Bohne, ob irgendein CDU-Wichtigtuer dies oder ein Egomane Lafontaine jenes daherschwätzt. Bla bla bla....

Viel wichtiger ist, wie wir den Politikern klar machen, ob wir bereit sind, unseren Staat in den Kernbereichen komplett umzuwälzen. Vielleicht sollten wir wirklich alle die PDS wählen - als Symbol unserer Unzufriedenheit mit diesen Halbherzigkeiten nach dem Motto: Wasch mich, aber mach mich nicht nass." ? Ich weiß es nicht.

Ich meine, was kann uns schon passieren? Selbst eine PDS als stärkste Bundestagsfraktion kann ja nicht wirklich etwas anrichten. Da ca. 70% aller Gesetze durch den Bundesrat laufen müssen, kriegen die da ja noch weniger durch als die derzeitige SPD/Grünen-Regierung.

Ich denke, es ist wirklich egal, wen wir diesmal wählen. Die Republik muß erst richtig gegen die Wand fahren, bis sich etwas grundlegend ändert. So sind wir Menschen eben.

Mexx