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24. December 2002, 23:54   #13
Claro*
 
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Ort: Wien
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So, das hohe Fest ist gelaufen, meine LF in der Christmette und die GT im Bett. Und MH (=mein Hund) liegt faul ausgestreckt am Teppich und träumt von Schokolade und Frauchen ...

Uns sind Haustiere ein MUSS - vor allem wenn man Kind(er) hat. Ich bin immer auf dem Standpunkt gestanden, daß ein Kind mit einem Tier aufwachsen muß, um für Tiere ein Feeling zu bekommen.

Als Kind wollte ich immer aus den Ferien, die ich größtenteils bei meinen Großeltern am Land ("Nebenerwerbslandwirte" würde man heute sagen) verbringen durfte, eine Katze in die Großstadt mitschleppen ... es gelang mir maximal bis zum Bahnhof ... leider!

Als Jugendlicher fand mein Vater (den ich eigentlich nicht als besonderen Tierfreund in Erinnerung habe) eine herrenlose Katze (unbter einem Auto und mehr "drüben" als herüben) und nahm sie mit nach Hause. Ich päppelte sie auf, ging mit ihr (mit einem kleinen Hundegeschirr - wollex!) "gassi" (später lief sie wie ein Hündchen sowohl in der Stadt wie auch in der freien Natur neben mir her ...) und wurde auch sozusagen ihr Nährvater - sie bekam in meinem Bett ihre Jungen ... diese Katze werde ich mein Leben lang nicht vergessen! Sie miaute schon im 3.Stock, wenn ich bei der Haustüre reinkam, sie war total auf mich fixiert (meine Mutter war nur die Essenbeschafferin) - sie war eben meine Minki.

Nach einer relativ "tierlosen" Ära (Wehrdienst, 2 Wellensittiche) folgte Trixi, eine Zwerschäferhündin, die meine spätere Frau (=LF) recht verzogen hatte. Kaum war ich in der Familie ging es mit der Erziehung gut vonstatten und Trixi war fortan eine ganz liebe, ganz brave und ganz treue "Schäferin". Sie fand auf Anhieb mein Auto, das natürlich jeden Abend an einer anderen Stelle in irgendeiner Straße in einem schon damals sehr belebten Stadtteil von Wien abgestellt wurde. Trixi war außerdem eine sehr gute Schwimmerin, zog Baumstämme zum Ufer und ärgerte sich, wenn es außerhalb des Wassers nicht mehr so toll klappte ...

Trixi wurde über 17 Jahre alt und litt zuletzt ganz deutlich an? - jedenfalls mußte sie eingeschläfert werden. Dazu fuhr ich mit ihr in die Tierklinik, hob sie dort aus dem Auto - und erst da kam das obligate "Lackerl" ... sie wird wie Minki unvergeßlich blieben!

Nach einigen belanglosen Intermezzi (so konnte ich zu Katzen nie wieder ein derartiges Verhältnis wie zu Minki aufbauen) und Umwegen über Tanzmäuse, Goldhamster und Meerschweinchen kam Sindi in unser Leben! Eine wunderhübsche Mischung zwischen Foxterrier und Pudel - ich hätte sie gerne als neue Rasse "Puxl" (Pudel und "Foxl") weitergezüchtet ... aber die Familie war dagegen ... sie blieb die Erste und zugleich Letzte dieser Rasse.

Sindi war kleinwüchsig (ein richtiger "Stadthund"), äußerst folgsam, liebenswert, gescheit, streichelweich ... ein herzensguter Hund, der von jedermann geliebt wurde. Leider wurde Sindi nur etwas älter als 7 Jahre. Eines total schlechten Tages kam in der Auslaufzone eines großen Parks (nahe Schönbrunn, wo wir wohnen) ein riesengroßer aggressiver Irgendwas-Hund daher und schnappte sofort nach ihr, sie nahm Reißaus (Zurufe unserer GT halfen nix) und versuchte in ihrer Not nach Hause zu gelangen. Dazwischen lag aber eine absolut stark befahrene Straßenkreuzung (an der Westausfahrt Wiens) und ein LKW wurde ihr zum Verhängnis. Trotz Notoperation und intensiven Bemühungen hat sie in unserem Garten ihr letztes Körbchen ... wir werden unsere Sindi nie vergessen, sie hat eine ganz arge Lücke in unserer Familie hinterlassen und alleine die Nennung ihres Namens führt noch heute (ca. 5 Jahre später) zu feuchten Augen ... Sindi, du fehlst uns!

Um keine nachhaltige Familienkrise eintreten zu lassen sah ich mich sogleich um eine Nachfolgerin (für uns kommt in der Großstadt nur eine Hündin in Frage - das Gassigehen soll ja nicht zum Spießrutenlauf zwischen Hausecken und Autoräder verkommen ...) um und nach einer ganz argen Episode (die ich hier nicht breittreten will) kam Desty (soll auf Hoffnung/Bestimmung hinweisen) in unser Familienleben. Desty ist ein ganz süßer Fratz, eine liebenswerte Mischung aus Malteser, Pekinese und Pudel! Sie ist nicht ganz so brav wie Sindi (wird wohl auch an uns liegen!), aber sie ist sozusagen "die Krönung" unseres "auf-den-Hund-kommen"! Jedenfalls lieben wir sie heiß und betrachten sie als absolutes Familiemitglied. Überhaupt bekommt sie mehr und mehr an Bedeutung, da unsere GT mit knapp 19 schon recht flügge wird und es wohl nur mehr kurze Zeit braucht bis wir "Alten" mit uns "alleine" sind ...

Tja, dann gibt es noch ein Aquarium mit Warmwasserfischen und einen Gartenteich mit allem möglichen Getier (Molche, Blutegel, Wasserläufer, Unken, Frösche, Kröten und natürlich auch Fischen). Und hin und wieder läßt eine Äskulapnatter schön grüßen ...

So - das war eine kleine Schilderung aus Wien zum Thema.

Schönen Heiligen Abend noch in die Runde!