Thema: Genußstoffe
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2. October 2003, 20:26   #6
mhritter
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Zitat Aka:
Würde man THC jedoch genauso behandeln wie Ethanol, d.h. ab und zu mal ein Gläschen bzw. Tütchen (und zu besonderen Anlässen auch mal ein bisschen mehr), käme man vom gesundheitlichen Standpunkt aus mit der Tüte besser weg.

Is aber nicht immer so, wie Du´s darstellst. Gerade bei Jugendlichen wird es immer mehr und häufiger verwendet. Da mein Ältester gerade mal 22 geworden ist, weiss ich wohl von was ich rede.
Die Argumente die Du bringst, sind die gleichen, wie sie mein Sohn vor Jahren auch gebracht hat. "... besser als Alkohol und Nikotin, macht nicht physisch Abhängig, hinterläßt langfristig keine Schäden, etc."
Ist doch alles Scheisse !
Nicht die physische Abhängigkeit ist es, welche so gefährlich ist; die psychische Abhängigkeit ist es, die Du nicht mehr los wirst.
Egel ob es Rauchen oder Alkohol ist (die Schwerstfälle seien mal hier ebenso wie hoffnungslose Heroiniker ausgenommen), die körperliche Entwöhnung ist bei weitem nicht das größte Übel.
Jeder der schon mal versucht hat sich das Rauchen mit den diversesten Hilfsmittel abzugewöhnen (Akupunktur, Akupressur, Pflaster, etc.) weiss wohl, wie schwer es ist, den Versuchugen (gemütlicher Abend, gerade mal etwas mehr Alkohol getrunken, ausgelassene Stimmung, u.d.gl.) über eine länfgere Zeit hinweg zu widerstehen.
Mark Twain hat einmal einen schlauen Satz von sich gegeben: "Es ist nichts leichter, als das Rauchen aufzugeben; ich selbst habe es bereits 80 mal getan".
Ich persönlich hab ebenfalls in den letzten 23 Jahren ca. 20 mal das Rauchen aufgegeben; angefangen hab ich nie aus physischer Sucht, sondern immer nur durch die Abhängigkeit der Psyche. Weinseelige Laune beim Heurigen, Verbrüderung mit dem besten Freund bei ner Party (da gehört natürlich ein Schnaps und ein Tschik dazu) oder einfach aus Verlegenheit - was mach ich jetzt nur mit meinen Fingern.

Von meinem Sohn und dessen Freunde kann ich nur soviel sagen, dass das Haschen eine zentrale Rolle in deren Leben spielt. Alles Andere ist nur zweit- oder drittrangig. "Es gibt nichts geileres, die Musik laut auf zu drehen und nen Joint zu rauchen". In seiner Schulzeit, haben sie sich vor der Schule getroffen, um sich vor der nächsten Stunde noch schnell einen Ofen reinzu ziehen.
Mein Großer ist gottseidank dabei geblieben (vermute ich zumindest) einige seiner Freunde allerdings nicht.
Komischweise wollte sein bester Freund, als ich Ihnen verboten habe im Keller zu kiffen und sonstigen Scheiss zu nehmen, genau die selbe Diskussion mit mir führen - nämlich wie super "E" ist - wie Du sie oder mein Sohnemann über Canabis führten. Was ist schon Ecstasy gegen harten Alkohol oder 60 Marlborous täglich.
Den Idioten hab ich rausgeschmissen, da ich keine Lust hatte über Scheisse zu diskutieren.

An Deinem Ansatz - lieber Aka - fehlt mir nur die Schlußfolgerung, wie sie bei Alkohol und Nikotin bei solchen Diskusionen immer getroffen wird: nämlich was ist, wenn das Genußachtel oder die Genußzigarette nicht mehr reicht? Wenn man nach Höhrem strebt ? In der Disko besäuft man sich halt, weil die Wirkung hemmungslos macht und weils halt einfach geil ist. Oder du kockst oder nimmst Ecstasy, weils halt ebenso geil ist und hemmungslos macht.
Da frag ich mich dann nur mehr, was schöner, besser, gesünder und langlebiger macht.

Ciao Michael