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8. June 2006, 10:33   #5
Akareyon
 
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Es wird 5 oder 6 Jahre her sein, daß ich das letzte Mal "Dancer In The Dark" gesehen habe, aber ich kann mich gut daran erinnern, daß ich den Film sehr gemocht habe. Obwohl er sehr schwierig war - dadurch zum Beispiel, daß Lars von Trier Kamerastative anscheinend für Teufelswerk hielt und das Bild deswegen fast den ganzen Film über wackelte. Klasse fand ich damals schon gerade die Übergänge der Hintergrundgeräusche in Industrial-Rhythmen, die wiederum zu musical-ähnlichen Tanzeinlagen überleiteten.

Sicher, der Film zieht sich, gerade, da man es bei heutigen Streifen fast schon gewohnt ist, sich 50% der Zeit wegen unerträglicher Spannung und phantastischen Knalleffekten in den Kinositz zu krallen. Allerdings ist der Film die "Mühe" wert, finde ich, da er gerade zum Ende hin sehr emotional wird (ich habe nur sehr selten Tränen in den Augen, wenn ich einen Film sehe), dabei aber - und das finde ich WIRKLICH bemerkenswert - nicht eine Sekunde lang jenes mittlerweile ubiquitäre Terrain unerträglichen Kitschs betritt, in dem sich ca. 99% aller in deutschen Multiplizes laufenden Produktionen tummeln.

Ich lade Dich ein, Sacki, den Film nochmal einzulegen und den Mut, die Kraft und die Konzentration aufzubringen, den Film noch einmal zu schauen. Denn "Dancer In The Dark" ist Filmkunst, und wahre Kunst hat unsere Aufmerksamkeit verdient :-)