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21. December 2001, 00:39   #58
Chopper
 
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Moin!


Da ich selbst lange Zeit Drogen konsumiert habe (auch härtere Drogen), weiß ich, von was ich rede.
Ich kenne auch massenweise Konsumenten von Drogen jeglicher Art.

Und ich habe mich und auch die Anderen davor, währenddessen und danach erlebt.

Es ist mir durchaus bewusst, daß nicht alle Menschen/Konsumenten gleich sind.
Ebenso ist mir auch bekannt, daß es auch "legale Drogen" (Alkohol, Nikotin etc. gibt).

Es gab/gibt Zeiten, in denen ich auf Nikotin/Alkohol freiwillig verzichte(t)[habe].

Seit Jahren nehme ich keine illegalen Drogen mehr, weil ich nach einiger Zeit heftigsten Konsums feststellen mußte, daß beispielsweise Kiffen nicht mehr den "gewünschten" Effekt brachte.

Ich stand morgens mit 'ner Tüte auf und ging abends mit 'ner Tüte zu Bett.
"Normale Zigaretten" habe ich fast gar nicht mehr geraucht, war also im "Dauerdelirium".

Aber an diesen Zustand gewöhnte ich mich innerhalb kürzester Zeit dermaßen, daß es keine "Erfüllung" mehr gab.
Ich spürte keine Wirkung der Drogen mehr (zumindest bildete ich mir das ein).

Also stellte ich mir die Frage, ob ich wohl auf "härtere" Drogen umsteigen sollte, was aber alleine aus finanziellen Gründen schon nicht möglich war.
Deshalb hörte ich von einem Tag auf den anderen auf.

Dann fing ich mit "Speed" an, allerdings nicht im großen Stil.
Nur bei Parties etc. "gab" ich es mir.
In der "ärgsten" Nacht, 1994, habe ich mir 15 "Line" verabreicht, jedoch ohne großen "Erfolg".

Kurz darauf erkannte ich die Sinnlosigkeit meines Tuns und hörte mit dem ganzen Kram auf.
Es fiel mir auch nicht schwer (ehrlich).

Soviel zu meiner eigenen Person.

In meinem Bekanntenkreis, sieht es jedoch anders aus.
Da gibt es jede Menge Leute, die ohne Kiffen und dergleichen völlig "ungenießbar" sind, weil es sich für sie doch zur Sucht entwickelt hat.

Einer von "denen" hat sogar eine eigene Firma.
Wenn er morgens nicht seine "Blubber" konsumiert, ist er unausstehlich (habe es leider erfahren müssen).

Ganz krass war es allerdings mit einem anderen Bekannten von mir, der sich durch den Drogenkonsum dermaßen in seiner Art geändert hat, daß er wirklich unerträglich für sein Umfeld wurde.

Als ich ihn darauf ansprach, war mit ihm nicht vernünftig zu reden.
Erst als wir ihn mit mehreren Leuten ernsthaft ermahnten, konnte glücklicherweise noch eine gewisse Änderung herbeigeführt werden.

Auf Grund meiner Erfahrungen in diesem Bereich, sowohl mit mir selbst, als auch mit meinen Bekannten, kann ich den Konsum von Drogen, egal welcher Art nicht gutheißen.

Zugegebenermaßen konsumiere ich auch weiterhin Nikotin und Alkohol, obwohl es auch ohne ginge/geht.

Auch mit Alkohol habe ich die schlimmsten erfahrungen gemacht.
Nicht, daß ich abhängig bin/gewesen wäre, aber ein Mensch verändert sich unter dem Einfluß dieser legalen Droge, meistens zum Nachteil.

Auch in diesem Fall spreche ich aus eigener Erfahrung (sowohl mit mir selbst, als auch mit meinem Bekanntenkreis).

Etliche Schlägereien etc. hätten sich vermeiden lassen können.
Schmerzensgelder hätten nicht gezahlt werden müssen und so weiter und so fort.

Aber ein Mensch sollte in der Lage sein, all dies noch rechtzeitig erkennen zu können und entsprechende Konsequenzen zu treffen, da in jedem einzelnen Fall auch andere darunter leiden können.

Was bringt ihr denn als Entschuldigung vor, wenn ihr im zugekifften Zustand einen Menschen im Strassenverkehr plattmacht??

Oder auch im angetrunkenen Zustand???
Lässt sich ein Menschenleben durch eine gesetzlich legalisierte "persönliche Freiheit" wiederherstellen?

Wohl kaum.

Ok, der Eine oder Andere besitzt vielleicht soviel Vernunft, im "angetörnten" Zustand keine Verkehrsmittel zu nutzen, bzw. sich nicht unter Menschen zu begeben, aber leider ist das nur bei den Wenigsten so (sind zumindest meine persönlichen Erfahrungswerte).

Möglicherweise hat sich auch mal jemand die Mühe gemacht, auf einer Party nüchtern zu bleiben und hat sich dann mal das Verhalten der (auf die eine oder andere Art zugedröhnten) Gäste zu Gemüte geführt.

Ich kann nur sagen, erschreckend.
Erst dann kann man nachvollziehen, was man anderen unter Umständen damit antut/antun kann.

Tut mir leid, daß es so lange geworden ist, aber ich wollte wenigstens meine eigenen Erfahrungen in diesem Bereich mit einbringen.

Das es immer Unbelehrbare gibt und geben wird, ist mir durchaus bewusst.
Mir ist auch klar, daß man meine Erfahrungen nicht unbedingt verallgemeinern kann, da ich möglicherweise nur den "harten Kern" kennengelernt habe.

Ok, Scherz beiseite.

Nun noch zur Frage von Potjunk, von wegen, ob Drogen legalisiert werden sollten oder eben nicht.

Ich kann dazu nur Eines sagen:
Es ist letztendlich völlig unerheblich, ob es legalisiert wird, oder nicht.
Konsumiert wird so oder so. War schon immer so und wird auch so bleiben.
Und die "Beschaffungskriminalität", würde auch bei einer Legalisierung nicht weniger werden, da die Leute, die sich den Konsum der Drogen nicht "leisten" können, es sich auch nach einer Legalisierung nicht leisten könnten.

Bedeutet im Klartext:
Wenn durch eine Legalisierung der Drogen die Preise sinken würden, kämen auch noch Kinder mit wenig Taschengeld zu ihrem "Vergnügen".

Denn wer sich in der Szene auskennt, weiß, daß speziell der Preis für "Kifferhardware" schon vor 15 Jahren durchaus bezahlbar war und auch geblieben ist.

So, jetzt soll es aber erst mal reichen.