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22. August 2005, 18:41   #20
Maggi
 
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George Bush dann aber bitte für die Protestanten, die haben ja noch keinen.

Gegen das Führerprinzip kann aber ein Sepp Ratzinger primär wohl nichts machen. Im Papst-Amt ist von Natur aus viel Kult um eine Person inbegriffen. Von den hunderten, die es bis jetzt gab, habe ich zwei Päpste miterlebt: Beide waren Ikonen für die Kirche, die sie vertraten: Strenger Konservativismus in moralischen Fragen, in gewissen Schranken und Maßen jedoch auch Annäherung an die Ökumene und an andere Kirchen und Religionen (Judentum, Islam). Sie wurden von allen verehrt. Besonders die Italiener haben ja ein traditionell enges Verhältnis zum Vatikan, was auch Ben-16 nicht ändern werden kann.
Doch versetzen wir uns in die Lage von Benedikt: Er steht weit hinten im Schatten seines Vorgängers, über den jeder nur noch Gutes zu berichten weiß, selbst wenn er vor dem Ableben Johannes Pauls einer seiner größten Kritiker war. Und dieser Schatten ist weit und groß, Benedikt will aber gern raus. Weil es mit der anderen politischen Meinung nicht klappt , versucht er seinen Vorgänger als Pope-Ikone (treffender Begriff, tw ) zu übertreffen. Deswegen fängt er auch schon wenige Wochen nach dem Konklave an, sich mit verspiegelter Sonnenbrille im Cabrio abzulichten.

Das mag ja alles schön sein, aber ist nicht gefragt. Da stimme ich total mit dem Menschen von "Wir sind Kirche - Jugend" überein. Leider sind solche kritischen Stimmen kirchenintern viel zu leise. Leise Stimmchen werden schnell mal erdrosselt ...

Ciao,
Maggi