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19. May 2006, 22:55   #15
Ben-99
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Zitat:
Zitat von DonBoskop

Und die angeblich überdauernde, ältere Musik, gibt es auch nur hauptsächlich noch, weil deren Hörer noch nicht gestorben sind und sich den alten Kram immer wieder anhören und sich nicht auf neues einlassen wollen.
Das meinst Du doch jetzt hoffentlich wohl nicht ernst, oder? *g*

Ich kenne 18jährige, die eine größere Beatles- und Cream-Sammlung als ich haben und die man im Schlaf wecken könnte und man sofort von ihnen erfahren würde, ob die vorgespielte Version einer McCartney-Komposition die auf Platte gepreßte Original-Version ist oder eine der frühen, später wieder verworfenen Studio-Takes ist. Genauso kennen sich viele dieser jungen Leute mit der Biographie von Eric Clapton besser als ich aus, obwohl sie zu "Yardbirds"- oder "John Mayall"-Zeiten noch gar nicht auf der Welt waren.

Aber sie besitzen Ohren und Musikverstand und können gute Musik von schlechter unterscheiden und haben deshalb eben auch keinen Bock auf die ganzen Eintagsfliegen, von denen ihre Klassenkameraden als vermeintliche "Kenner" schwärmen – Musiktitel, die denselben Leuten oft peinlich sind, wenn man sie 10 Jahre später noch einmal darauf anspricht ;-)

Und bei mir ist es nicht anders. Ich höre zum Beispiel nach wie vor mit Begeisterung die Songs von Komponisten wie Cole Porter und Irving Berlin. Dabei wurden die in den 40er Jahren geschrieben, und ich kam erst ein gutes Jahrzehnt später zur Welt. Sobald ich mich später dann als Schüler für Musik interessierte, hatte ich mir alles angehört, was es bis dahin gab und mir dann darauf hin meine Platten-Sammlung zusammengestellt. Wobei es für mich keine Rolle spielte, ob die Band oder der Musiker gerade in der aktuellen Hitparade war oder der Song schon vor Jahrzehnten oder gar vor Jahrhunderten, wie bei den klassischen Werken, geschrieben wurde.

Daran hat sich bis heute bei mir nichts geändert. Ich höre sogar uralten Bigband-Jazz. Nur daß ich zusätzlich zu den Allman Brothers, Santana, Billy Joel, Satie, Tschaikowsky, Count Basie, Brahms und Dylan eben auch noch aktuelle Scheiben der "Strokes", "Franz Ferdinand" und "Moloko" im Regal habe, die ich auch hin und wieder mal ganz gern höre. Wo liegt das Problem?

Es ist übrigens das erste Mal, daß ich so ein lustiges Argument höre, daß bestimmte angeblich "altmodische" Musik nur so lange existent bleibt, bis die Fans desselben Jahrgangs ausgestorben sind ;-)

Gruß Ben