Einzelnen Beitrag anzeigen
12. February 2006, 20:12   #8
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... das mit der tollen "Vielfalt" in den USA, tw, solltest Du mal dem jungen Amerikaner erzählen, der am Ende der Reportage auftrat. Er wurde als Sexualstraftäter nicht nur verurteilt und bestraft, sondern seine persönlichen Daten, sogar unveränderliche Kennzeichen, werden 25 Jahre lang in einem Internet-Register geführt, auf das jeder zugreifen kann. Viermal im Jahr muß er sich bei der Polizei melden. Dort wird geprüft, ob seine Anschrift noch stimmt und ob sich sein Aussehen geändert hat.

Erst vor kurzem erlebte er bei der Wohnungssuche wieder eine Absage, weil man keine "Sexualstraftäter" im Haus haben will. Sein Name steht auf dieser Liste zwischen Vergewaltigern und Pädophilen – ohne Unterscheidung. Vorher wurde er zu 18 Monaten Gefängnis veruteilt.

Ach ja, sein "Verbrechen" bestand übrigens darin, daß er im Alter von 18 Jahren mit seiner damaligen Freundin schlief, die allerdings 3 Jahre jünger war. Ihre Eltern hatten das "verbotene" Liebesverhältnis denunziert, weshalb auch ihrer Tochter juristisch nichts geschah.

Ja, tw, erzähle ihm die Geschichte von der so lobenswerten "Vielfalt" in den USA, und er wird Gott dafür danken, daß er in diesem wunderbaren Land leben darf, in dem zwar mehr Morde und Raubüberfälle als anderswo passieren, die Polizei aber stolz darauf ist, daß sie mit extrem aufwendigen Aktionen "verbrecherische" Freier überführen kann.

Und das geht so: Eine Schlampe vom Revier tauscht ihre Polizei-Uniform gegen enge Jeans, schminkt sich grell und spricht als Lockvogel harmlose Autofahrer an, während in einem getarnten Wagen die Szene von ihren Polizeikollegen beobachtet wird. Sie trägt ein verstecktes Mikrofon bei sich, und sobald sich der Mann verbal einverstanden erklärt, auf das Angebot einzugehen, klicken die Handschellen, und er wandert direkt in den Knast.

Oder Du könntest es auch dem Radio-Moderator erzählen, der gerade entlassen worden ist, obwohl seine Show, bei der er die nackten Brüste seiner weiblichen Studio-Gäste beschrieb (wohlgemerkt: im Radio!) bis zuletzt zu den erfolgreichsten Sendungen mit einem Millionen-Publikum gehörte. Doch nach dem Janet-Jackson-"Nippel-Gate"-Skandal setzte ihn der Sender vor die Tür.

In seiner Villa hat er nun Zeit, seine umfangreiche Waffensammlung zu sortieren, die er vielleicht sogar mal brauchen wird, da er inzwischen schon mehrere Morddrohungen von durchgeknallten Moralaposteln erhielt, die sicherlich sonntags alle in die Kirche gehen und natürlich auch George Bush gewählt haben.

Er zieht aus einer riesigen Tasche ein großkalibriges automatisches Gewehr, das auch von den Soldaten der US-Army eingesetzt wird. Er hält es in der Hand und wird vom Reporter gefragt: "Haben Sie das Recht, so eine Waffe zu besitzen?" "Ja", antwortete er. "Aber ich habe nicht das Recht, 'Arschloch' im Radio zu sagen, darf aber Waffen haben, die Hunderte Menschen töten könnten." Und schon vorher sagte er wörtlich: "Das ist verrückt – willkommen in Amerika!"

Vielleicht sollte ich ihm mal schreiben und von den begeisterten "antideutschen" USA-Fans bei uns erzählen. Es würde ihn wohl nicht trösten, aber ganz sicher belustigen ;-)

Und Du, mein "Sohn", der Du gewohnt bist, hier im zum Glück noch immer liberalen toleranten Deutschland mitten im angeblichen "Old Europe" alles tun und lassen zu können, was Dir beliebt, würdest unter einer solchen Käseglocke, die von radikal-christlichen Politikern wie George Bush über das Land gestülpt wurde, schneller ersticken, als daß Du Deinen Hilferuf an mich zu Ende tippen könntest: "Papa, hol' mich hier raus! Befreie mich aus diesem gottverfluchten bigotten Spießer-Land! Ich will zurück nach Dresden" ;-)

Gruß Ben

PS: Und Du, Sacki, hast wirklich was verpaßt, wenn Du Dir den Film tatsächlich nicht angesehen haben solltest. Wird aber bestimmt irgendwann noch mal wiederholt.