Zitat:
Zitat von Ben-99
Viel wichtiger finde ich, daß sich gerade die Jüngeren unter Euch mal darüber Gedanken machen sollten, was es für sie bedeuten könnte, wenn ein CDU-regiertes Deutschland künftig zu einer weiteren Marionette der USA werden würde. Berührt Euch das Schicksal der amerikanischen Rekruten nicht, die schon wenige Wochen nach ihrer Einmusterung in den Irak oder nach Afghanistan kommandiert wurden und gleich nach ihrem ersten Einsatz in einem Sarg die Heimreise antreten durften?
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Diese
Gefahr besteht, glaube ich, aber eher, wenn der außenpolitische Kurs der gegenwärtigen Regierung fortgesetzt wird und weniger, sollte die
Union die nächsten Wahlen gewinnen. Lustigerweise weiß für 2005 oder 2006 wieder nur der
politische Gegner der
Union ganz genau, was passieren
wird (oder geschehen wäre:
"Mit einer Kanzlerin Angela Merkel und CDU/CSU stünden deutsche Truppen jetzt in Bagdad – mit allen Konsequenzen."), gewinnen die
Unionsparteien Wahlen. Am
Befreiungskrieg gegen die faschistische
Baath-Diktatur im
Irak hätte sich gegen den
Widerstand weiter Teile von Bevölkerung und -
potentieller - Opposition aus
SPD,
"Bündnis 90/Die Grünen" und
PDS wohl auch ein
Deutschland unter Kanzler
Edmund Stoiber kaum beteiligt.
Sehr wahrscheinlich hätte er es sogar ähnlich gemacht wie der
amtierende Kanzler, der bekanntlich immer mehr
Soldaten an den
Hindukusch zum
Friedensstiften schickte, um dann zu erklären, man hätte nicht genug
Personal, um auch noch im
Irak sich zu
engagieren. Eigentlich nämlich hätten
Schröder und
Fischer ganz gern mitgemacht, so lautete die Botschaft an
George W. Bush, aber
leider, leider ...
Afghanistan und so ... An der Heimatfront wurde das dann als
Friedenswillen verkauft, und jene ließ sich auch idiotischerweise darauf ein.
Dabei hat schon der völkerrechtswidrige
Überfall auf Jugoslawien bewiesen, daß - mehr noch als die
Union -
SPD und
"Bündnis 90/Die Grünen" danach streben, daß kein Krieg mehr ohne
deutsche Beteiligung stattfindet - das Streben nach einem Sitz im
Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen zeigt dies ebenso deutlich wie etwa die
Verteidigungspolitischen Richtlinien des Peter Struck oder die
EU-Verfassung mit ihrem Gebot zur
Aufrüstung und
Schaffung weltweit einsatzfähiger Streitkräfte.
Freilich würden die
politischen Lager jeweils andere Begründungen liefern,
SPD und
"Bündnis 90/Die Grünen" wollen
wegen Auschwitz weltmachtpolitisch mitmischen, die anderen dürften etwas von
gemeinsamen Werten erzählen, die uns sehr wohl mit den
USA verbinden. Letzteres klingt dabei sogar noch weitaus angenehmer, denn in der Tat wollen
SPD und
"Bündnis 90/Die Grünen" mit einer von
Deutschland dominierten
EU eine militärische Weltmacht etablieren, die sich auch ausdrücklich
gegen die
USA richtet, was mit
Friedenspolitik nicht viel zu tun hat.
Dagegen ist eine gewisse
Hörigkeit gegenüber den
USA nicht nur weniger konfliktträchtig, sondern ermöglicht ja gerade ein vielleicht notwendiges
mäßigendes Einwirken auf eine angeblich grundsätzlich kriegslüsterne
US-Administration - ein
konfrontatives Wettrüsten dagegen fördert wohl kaum die
Dialogbereitschaft.
SPD und diese kriegerischen Sonnenblumen-Anbeter stehen ganz real für eine
'amerikanische' Politik, welche sie
gegen die
USA betrieben und -treiben, während die
Union das
mit den
USA anstreben könnte.
Beides muß man nicht sonderlich mögen, die von der
Union vertretene Variante aber scheint mir noch die sympathischere zu sein, weil sie weitaus weniger außenpolitischen Schaden anrichten dürfte als der demnächst wohl abgewählte Gegenentwurf einer
EUropäischen militärischen
Weltmacht, zumal ja auch die
USA noch niemanden dazu
zwangen, auf ihrer Seite in welchen Krieg auch immer zu ziehen. Eine
Kanzlerin Merkel könnte, so sie denn wirklich im Sinne der Anklage
amerikanisch gesinnt sein sollte - Warum nur wirft man andererseits der
Union ihren
Patriotismus als
Nationalismus vor? -, sogar möglicherweise die
deutsche Außenpolitik wieder
entmilitarisieren, was
SPD und ihr
Anhang ja nicht vermochten, sie feiern sich für die
"Enttabuisierung des Militärischen", wie es ihr
Kanzler einmal ausdrückte, und verkünden durch den friedensstiftenden
Peter Struck schon einmal, daß in Zukunft
deutschen Soldaten tatsächlich etwas drohen könnte, das sie nicht überleben, wofür dann aber bestimmt auch wieder die
Union verantwortlich gemacht wird.
MfG
tw_24