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22. November 2006, 18:27   #8
Ben-99
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... wie sehr die Hemmschwelle bei gewaltbereiten Jugendlichen auch in Hamburg gesunken ist, beweisen die neuesten Zahlen:

Zitat:
Mehr als die Hälfte aller schweren und gefährlichen Körperverletzungen werden von Tätern unter 21 Jahren begangen. (...) Die Zunahme der Jugendgewalt in Hamburg: Wie gravierend das erst kürzlich von Innensenator Udo Nagel (parteilos) offenbarte Problem ist, zeigen jetzt aktuelle Zahlen der Innenbehörde. Demnach gab es in den ersten neun Monaten 2222 gefährliche und schwere Körperverletzungen auf Straßen der Hansestadt. Das bedeutet eine Steigerung um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum - allein bei diesen brutalen Taten, die mit einer Waffe wie etwa einem Messer begangen wurden oder bleibende Schäden für das Opfer bedeuten. Und: Mit 447 Tatverdächtigen sind mehr als die Hälfte aller von der Polizei ermittelten Tatverdächtigen bei diesen Delikten noch keine 21 Jahre alt.

(...)

So stieg auch die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen in Hamburg insgesamt (etwa auch in Wohnungen und Gaststätten) in den ersten neun Monaten 2006 um 5,8 Prozent auf 3937 Taten an. Damit wurde ein Trend fortgesetzt: Bereits im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2004 gab es ein Plus von 9,6 Prozent. Auch hier ist fast die Hälfte der Tatverdächtigen noch nicht 21 Jahre alt.

Brutalität auf den Strassen massiv gestiegen
Die Hamburger SPD, die ja seit dem unappetitlichen Deal zwischen Ole von Beust und der "Schill-Partei" auf den Oppositionsbänken ausharren muß, sieht darin einen "Offenbarungseid" des CDU-Senats. Denn von Beust und der halbseidene, inzwischen in Brasilien untergetauchte Rechtspopulist Ronald Schill, hatten ja vor 5 Jahren die damals anscheinend nicht zurechnungsfähigen Hamburger Wähler damit geködert, vor allem die Jugend-Kriminalität auf die Hälfte reduzieren zu wollen.

Zitat:
Die SPD habe eine umfassende Entwaffnungsstrategie vorgelegt - ein Sechs-Punkte-Plan etwa mit Messerverboten, einer Verstärkung des Gewaltschutzes im Polizeirecht, der Beschleunigung der Jugendstrafverfahren und verpflichtenden Anti-Gewalt-Trainings zu Beginn einer kriminellen Karriere. Dressel: "Zudem muss bundesweit im Jugendschutz alles getan werden, um gewaltverherrlichende Videos und Spiele stärker zu sanktionieren."
Um die Frage, welchen Einfluß brutale Video-Games auf die reale Gewalt bei Jugendlichen haben, geht es nachher um 20.15 Uhr auf WDR auch in Frank Plasbergs fast immer sehenswerter Talkshow "Hart aber fair". Titel der heutigen Sendung: "Vom Ballerspiel zum Amoklauf - was treibt Jugendliche in die Gewalt?"

Gruß Ben