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20. September 2001, 14:19   #5
Loddarnewyork
 
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Ein gewisses Mitgefühl an die vielen Toten und deren Hinterbliebenen haben sicherlich die meisten Bürger unseres Landes.

Kritisches Hinterfragen, ob die amerikanische Politik in den letzten Jahrzehnten immer die Richtige war, birgt in der derzeitigen Situation leicht die Gefahr, verkannt zu werden.
Verkannt dahingehend, daß man dadurch einer teilweisen Rechtfertigung des furchtbaren Terroraktes angesehen werden könnte.

Das kann aber nicht sein, darf es nicht sein.

Was Deutschland und die Nato und die uneingeschränkte Solidarität mit Amerika angeht, gilt es nun einen kühlen Kopf zu bewahren.
Tatsache ist, daß Deutschland als Mitglied der Nato einige Jahrzehnte nicht nur den Schutz dieser Gemeinschaft genoss, sondern im Bedarfsfall, der ja noch garnicht fest steht, auch zum Bündnis stehen muß. Mit allem Wen und Aber.

Das bedeutet aber nicht, blindlings zu folgen und ich bin sicher, daß unsere Regierung dies auch nicht tun wird.

Erst wenn anhand von Beweisen feststeht, daß ein Bündnispartner, in diesem Falle die USA, von außen angegriffen wurde, tritt der Bündnisfall ein und die Partner der Allianz müssen - auf Anforderung der USA und unter Einbeziehung in die Planung - Beistand gewähren.
Diese Unterstützung kann vielschichtig sein.
Ob nun logistisch, finanziell, oder durch direkten Einsatz von Streitkräften. Aber auch intensive Zusammenarbeit durch Polizeikräfte und Nachrichtendienste zählen dazu.

Sollte dies von einem Bündnispartner verwehrt werden, verliert er nicht nur sein Gesicht, sondern Sinn und Zweck der Allianz wären verfehlt und es käme einem Austritt gleich.

Es geht hier in keinster Weise um einen Weltkrieg, einen Krieg, oder einem Zeigen der Kräfte, sondern einzig und allein um das weltweite Bekämpfen des Terrorismus.

Nicht nur die Terroristen, deren Hintermänner, deren Logistik, deren Finanzen und deren Systeme sind auszuschalten, sondern auch die Staaten, die hierfür die Voraussetzungen schaffen und ihnen Unterschlupf gewähren, sind ernsthaft aufzufordern, sich davon zu disstanzieren. Notfalls mit Gewalt.