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27. October 2007, 19:33   #3
Sacki
Dummschwätzer
 
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Registriert seit: February 2005
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Netter Bericht vom ZAB....
Allerdings würde ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehren, dort Dienst zu schieben. Nicht etwa, weil ich nicht helfen will, aber auf Dauer ist so ein Job sehr belastend und ich bewundere die Kollegen, die sich freiwillig sowas antun.

Es gibt aber auch nette Erlebnisse mit Betrunkenen und so erinnere mich mich immer noch amüsiert über eine Begegnung in einer Silvesternacht.
Es war morgens um 5 Uhr und wir kamen gerade von einem Einsatz, als wir an einer Ampel halten mußten.
Ein Stück weiter an einem Halteplatz für Taxis standen zwei Männer und eine Frau, die auf ein Taxi warteten, die in so einer Nacht natürlich sehr begehrt waren.
Das war ein Bild für Götter: die beiden Männer waren voll wie Haubitzen und stützten die Frau in ihrer Mitte, die noch mehr intus hatte.
Und dann geschah das unfaßbare, als ein Taxi hielt: die Männer ließen die Frau los und stürzten sich in das Taxi, das sofort losdüste.
Die junge Dame konnte sich nur noch ganz kurz aufrecht halten und kippte dann nach vorne um, wie ein Brett und knallte mit den Schädel auf den Gehweg.
Natürlich war ich sofort bei ihr und sah sofort, daß die Platzwunde genäht werden mußte.
Wir bugsierten die sehr elegant gekleidete Lady in den KTW und steuerten das nächste Krankenhaus an.
Auf der Fahrt dorthin saß ich neben ihr und versuchte die Blutung zu stillen, als ich die Dame erkannte: eine Promi-Tante der Klasse A, ohne Zweifel.

Umso mehr war ich erstaunt, als das Mädel mir anfänglich sehr erotische Komplimente machte, die nicht gerade sehr A-Promi like waren, sondern mich eher an ein Bordell erinnerten (Obwohl ich da noch nie war...)
Das Angebot "Dir möchte ich mal einen bl*sen Schnuckelchen" war eigentlich noch am harmlosesten, ehrlich. Ich war nur beruhigt, daß meine beiden Kollegen das auch alles mitbekommen haben, man weiß ja nie...
Natürlich lehnte ich dankend ab...(was ich keinesfalls übers Herz gebracht hätte, wenn das ganze nüchtern und in privater Umgebung stattgefunden hätte, denn die Dame ist ist schon ein absolutes Top-Mädel).
Was dann folgte waren Versuche mich an sehr intimen Stellen zu begrabschen, bis ich ihr auf die Finger haute. Danach folgten übelste Beleidigungen, die ich noch nie gehört hatte - und ich bin einiges gewöhnt.
Jedenfalls war ich froh, als wir das Mädchen im Krankenhaus hatten, wo sich die Medizinmänner gleich um sie kümmerten. Eine Schwester gab mir dann noch die Visitenkarte der Dame, die darauf bestand, daß ich sie erhalte.

Wir hatten zu dieser Zeit noch 24 Std Schichten und der Zufall wollte es, daß wir gegen 16 Uhr erneut das Krankenhaus mit einem anderen Patienten anfahren mußten.
Natürlich erkundigte ich mich gleich nach meiner Promi-Tante und erfuhr, daß sie im "Blauen Salon" liegt (So nennt man den Ausnüchterungsraum dort)
Als ich mit meinen beiden Kollegen und einer Schwester den Salon betrat, war meine Freundin schon gut ausgenüchtert und gab die ersten Autogramme; unfaßbar.
Offensichtlich erkannte sie mich nicht und so erklärte ich ihr, wie wir sie aufgefunden und transportiert hatten.
Sie bedankte sich artig und fragte verlegen, ob wir "ihretwegen Umstände hatten...

Nun, ich erklärte ihr daraufhin (natürlich unter 4 Augen) unverblümt, wie es halt so Sackis Art ist, was abgelaufen ist und daß sie mir unbedingt einen bl*sen wollte und ich ein kleiner P*sser sei, der eh keinen hoch bekommt. Ich hatte das alles noch in guter Erinnerung...
Nun dachte ich, das sei ihr nun irgendwie alles extrem peinlich. Weit gefehlt Sacki, die Lady grinste nur und bekam gerade mal ein "sorry Sunnyboy" über die Lippen.

Einige Wochen später wurde ich zu meinem Chef zitiert, der mir das Schreiben einer bekannten Schauspielerin vorlegte, indem sich die Dame sehr lobend über die liebenswerte und professionelle Hilfe der Berliner Feuerwehr äußerte und den eingesetzten Beamten ihren persönlichen Dank und Anerkennung aussprach.
Da war ich nun wieder platt.

Und bevor die Frage kommt: Ja, die Visitenkarte habe ich heute noch. Nein, ich habe die Handynummer noch nie angerufen.