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30. November 2003, 13:26   #6
Shadow
 
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Zitat:
Zitat von tschubbl
Für meinen Neffen, den eine Lokomotive in tausend Stücke zerriss,hatten wir folgenden Text.

"Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.

Amen!"
Das ist das Vater unser


ob das "auschlachten" der verarbeitung der eigenen trauer wirklich nötig ist, kann ich auch nicht beantworten. nur ist das auslegen von kondolenzlisten und traueranzeigen in zeitungen auch eine art die trauer denen mitzuteilen, die vom tot eines geliebten menschen nichts wussten? ist es nicht auch eine möglichkeit, den verlust zu verarbeiten, wenn man sich darin bestätigt fühlt, dass der mensch den man geliebt hat, auch von anderen geschätzt und geehrt wurde. den toten bringen solche letzten bezeugungen nichts. gilt es doch irgendwie einen status im tod noch aufrecht zu erhalten. und das ein künstler vielleicht seine trauer anders verarbeitet, dass mag man ihm zugestehen.