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5. December 2002, 03:47   #2
UserX
 
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Registriert seit: June 2001
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hm, persönlich find ich diese kategorisierung ein wenig unvollständig, weil es auch durchaus menschen gibt, die sich aus einem sehr starken selbstbewusstsein raus nicht dazu genötigt sehen, unbedingt eine "gruppe" von gleichgesinnten zu brauchen, um sich (plakativ gesprochen) im leben zurechtzufinden.

aber hier handelt es sich im gegensatz zu den von dir beschriebenen einzelgängern auch eher um leute, die relativ wenig vom urteil anderer abhängig sind und durchaus auch in einer gruppe "funktionieren" können, so sie es denn mal (vielleicht aus gleichen interessen) für nötig halten, und da dann wohl aufgrund ihrer persönlichkeit und unabhängigkeit durchaus auch das zeug zu einer führungspersönlichkeit haben.

für den sensiblen, ausgestossenen aussenseiter, auf den du bezug nimmst, scheint mir das argument der verhärtung und des aufbauens eines art schutzwalls durchaus eine nachvollziehbare reaktion, wenngleich er/sie sich damit natürlich noch mehr in eine art teufelskreis verstrickt, da die letztliche "chance zur akzeptanz" damit noch mehr gemindert wird, weil "die anderen" ihn/sie dann vielleicht auch noch für arrogant oder überheblich halten könnten.

die frage ist ja eigentlich nun, worauf du hinauswillst?

ich persönlich würd so einem menschen einfach raten, sich vom urteil der anderen soweit als möglich freizumachen, nicht die "schuld" bei sich selber zu suchen, sondern eben bei "denen", denn seien wir mal ehrlich, es erfordert viel mehr stärke und mut "zu wagen, ein einzelner zu sein" (Kierkegaard) und eben nicht zu "verhärten", als sich zu verbiegen und einer gruppendynamik bzw. -doktrin zu unterwerfen (und sei es auch nur eine firmen"philosophie" oder ein parteibuch).

klingt theoretisch natürlich recht einfach und vielleicht auch ein bisschen zynisch, wenn jemand das halt einfach nicht kann oder will, aber was besseres fällt mir dazu auch nicht ein. bloss gibt es meiner meinung nach schon viel zu viele mitläufer und angepasste und man kann ein "die wollen mich nicht dabei haben" auch durchaus mal als auszeichnung verstehen.

"Einem Club, der jemanden wie mich als Mitglied akzeptieren würde, würde ich ohnehin nicht beitreten wollen." (Groucho Marx)