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14. January 2002, 15:07   #8
Loddarnewyork
 
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Es gibt noch sehr viel Elend auf der Welt. Ich denke, da sind wir uns einig.
Da hier auch Afghanistan direkt angesprochen wird, will ich meine Antwort mal in 2 Bereiche aufteilen.

Teil 1, Armut auf der Welt:
Bedingt durch die Armut in Teilbereichen unserer Welt, gibt es in diesen Ländern auch eine hohe Sterblichkeitsrate, die schon im Säuglingsalter beginnt.
Es fehlt sowohl an Nahrung, als auch an medizinischer Grundversorgung.

Das ist Fakt.

Was sagt aber die Natur dazu? Von der Natur wird vorgegeben, wer oder was zu überleben hat. Das ist im Tier-und Pflanzenbereich so und so war´s auch früher mal beim Menschen.
Nur der Stärkere überlebt und hat von der Natur her daher auch ein Anrecht darauf.

Heute greift der Mensch in die Natur ein, durch seine hochentwickelte Intelligenz. Immer neue technische Erfindungen, z.B. im med. Bereich, sorgen dafür, daß wir älter werden.

Menschen, wie z.B. ich, hatten selbst vor 50 Jahren mit meiner Krankheit keine Überlebenschance.

Im Tierreich sieht man es zum Teil noch deutlicher, wie die Natur eingreift, um ein Gleichgewicht herzustellen.
Die Raubkatze z.B. erlegt meist nur krankes Wild, das schwächste Geschöpf einer Herde.
Ist die Raubkatze selbst geschwächt, muß sie sterben, da sie nicht in der Lage ist, Beute zu machen, um zu überleben.

Irgendwo grausam, aber so ist es von der Natur vorgesehen.

Sieht man sich nunmal an, wie in den letzten Jahrzehnten die Weltbevölkerung immens gewachsen ist, erkennt man, wie durch Technik und Erfindungen in allen Bereichen der Natur ein Schnippchen geschlagen wird.

Allein bei Naturkatastrophen steht der Mensch noch recht hilflos da, kann sie trotz seiner Technik nicht verhindern.

Teil 2, Afghanistan
Was war vor den Angriffen der Amerikaner, die ja vom Ziel her die Al Kaida und für´s Nichtrausrücken des bin Laden und seiner Gefolgsleute, die Afghanische Regierung (Taliban) zerschlagen wollten?
Land und Bevölkerung lebten in großer Armut, auch bedingt, durch ca. 20 Jahre anhaltenden Bürgerkrieg und Krieg mit Russland.

Hat vor dem 11. September 2001 überhaupt jemand von uns, von der Bevölkerung der Industriestaaten, etwas über Afghanistan gewusst?
Ich denke, zumindest nichts näheres.

Es ist richtig, durch die Bombardements der Ami´s und Engländer sind, trotz Hightec-Waffen, auch viele unbeteiligte Menschen der Bevölkerung verletzt worden, oder zu Tode gekommen.
Beabsichtigt von den Ami´s sicherlich nicht, aber billigend in Kauf genommen.

Trotz alledem ist der größte Teil der Bevölkerung froh darüber, daß sie vom Joch der Taliban befreit wurden.
Die dort von den Taliban bei der Machtübernahme im Namen Allahs herausgebrachten Gesetze waren erniedrigend und schrecklich.
Strafen, die drohten, wenn man beim Fernsehen erwischt wurde, Frauen, die erniedrigt und bestraft wurden, wenn sie die Nägel lackierten, Drachen steigen lassen (etwas ganz besonderes für den Afghanen, mit wunderschönen, handgefertigten Drachen), all das und vieles mehr, wurde unter Strafe gestellt.
Die Bestrafung dafür hätte so manch einem Monarchen aus dem Mittelalter in Verzückung gebracht.

Kulturgut, wie Bücher und kulturelle Schätze wurden von den Taliban verbrannt und zerstört. Alles im Namen Allahs.
Getreide und Gemüseanbau wurde (mußte) vernachlässigt werden, da fast 80% der Felder für den gewinnträchtigen Anbau von Mohn genommen wurden, denn man brauchte ja Gelder zur Kriegsführung.
Ca. 70% des regelmäßig auf den Europäischen Markt kommenden Rauschgiftes kam von den Mohnfeldern aus Afghanistan!
Allerdings hatte die Bevölkerung nichts von diesem schmutzigen Geld, das sackten andere ein.

Die afghanische Bevölkerung ist nun von diesem Joch befreit.
Was bleibt, ist Hunger, Armut, Krankheit, Tod.
Da muß nun etwas von den Industrieländern getan werden. Das, was man dafür an Gelder braucht, ist nur ein Bruchteil von dem, was die Bombenteppiche gekostet haben.