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26. April 2008, 20:28   #186
Ben-99
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... zum ersten Mal hat sich nun auch die Mutter von Priklopil öffentlich zu Wort gemeldet. Sie leidet zwar an der Tat ihres Sohnes und betont, daß es dafür keine Entschuldigung gibt, geht aber davon aus, daß er und Natascha als Paar zusammenlebten:

Zitat:
Von einem Freund ihres Sohnes, der offenbar nichts von der Entführung wusste, habe sie später gehört, dass die beiden zusammenlebten.

Er habe auch erzählt, dass die beiden manchmal stritten. Einmal sei Natascha aus dem Haus gerannt und weggelaufen – allerdings nicht zur Polizei und nicht zu ihren Eltern. „Sie ist in der Gegend herumgelaufen und dann irgendwann wieder zurückgekommen. Ist das nicht der Beweis, dass da mehr war zwischen den beiden?“, so die 66-Jährige. Sie glaube, dass sich beide liebten.

„Es gibt keine Entschuldigung“
Das mit der "Liebe" ist natürlich Quatsch. Denn inzwischen weiß man, daß sich selbst willensstarke erwachsene Personen in Geiselhaft nach längerer Zeit zu ihren Entführern hingezogen fühlen können ("Stockholm-Syndrom"). Dagegen ist die Manipulation einer 10jährigen ein "Kinderspiel". Es paßt aber zu Nataschas Trauer, als sie vom Freitod Priklopils erfuhr.

Allerdings ist die Aussage der Mutter ein weiterer Beleg dafür, daß sie eben nicht "8 Jahre lang" in dem Kellerverlies gefangengehalten wurde, auch wenn das noch immer jeden Tag in der Presse zu lesen ist. Und wenn sie sogar mindestens einmal unbehelligt allein das Haus verlassen konnte und dann freiwillig wieder zu ihm zurückgekehrt ist, dann kann man auch nicht mehr länger von einer dramatischen "Selbstbefreiung" sprechen.

Diesbezüglich muß sich Natascha Kampusch, die schon einmal bei einer Lüge ertappt worden war, als es um den zunächst von ihr abgestrittenen launigen Skiausflug mit ihrem "Peiniger" ging, gefallenlassen, daß man sie eine phantasievolle Erzählerin nennen darf, die es mit der Wahrheit offensichtlich nicht sehr genau nimmt.

Gruß Ben