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15. December 2005, 10:11   #17
tw_24
 
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Ariel Scharon hat nicht mit einem "blutigen Angriff" gedroht, sondern mitgeteilt, daß Israel in der Lage sei, sich gegen Angriffe zu verteidigen, was eben etwas anderes ist als eine unterstellte Kriegsdrohung. Für die ist momentan der Iran zuständig. Aber bei dem handelt es sich ja zum Glück um einen "zahnlosen Tiger". Meint der Papa.

Nur ist der Iran alles andere als zahnlos, denn nicht nur mit Atomwaffen bedroht er demnächst vielleicht den Frieden - IAEA-Chef und Nobelpreisträger Mohamed El Baradei, gewiß kein US-Lakai, nennt als Zeitspanne "wenige Monate", die den Iran von der Bombe trennen -, sondern schon jetzt mit konventionellen Waffen.

Über die Trägersysteme, mit denen Atom- oder andere Sprengköpfe bis nach Israel transportiert werden können, verfügt das Land schon. Freilich ist die Wirkung nichtstrahlender Waffen sehr begrenzt oder zumindest begrenzbar, denn Israel besitzt ja durchaus eine recht wirksame Luftabwehr, die allerdings bisher nur getestet wurde.

Mit dem Satelliten Sina-1, hergestellt in Rußland, verfügt der Iran seit einigen Wochen auch über ein Spionage-Tool, das in der Lage ist, aus einer Höhe von etwa 1.000 Kilometern das Gebiet Israels und das des gesamten Nahen Ostens auszuspähen. Mithin ist also auch die Auswahl geeigneter Ziele für einen iranischen Angriff kein Problem.

Es stimmt also nicht, daß der Iran erst auf dem Weg ist, zu einer tatsächlichen Bedrohung für Israel zu werden, sondern er ist es real schon seit einiger Zeit, was unterdessen weder Rußland noch Old Europe unter deutscher Führung davon abhällt, Geschäfte mit den Mullahs zu machen, die von Menschenrechten - vielleicht gar für Frauen - nur alpträumen.

Auch auf nichtmilitärischem Gebiet ist der Iran alles andere als friedlich. Er forciert sogar seine weltweiten Bemühungen, einen eliminiatorischen Antisemitismus als Ideologie zu verbreiten. Erschienen die einschlägigen Pamphlete wie etwa Die Protokolle der Weisen von Zion bisher nur in arabischer Sprache, stellten staatliche Verlage sie auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt unbeanstandet auch in englischer Sprache vor.

Was der Iran auf internationalem und nichtarabischem Parkett damit erst beginnt, ist im Iran und den anderen arabischen Staaten freilich schon Alltag. Schon die Kinderprogramme das staatlichen Fernsehens verherrlichen den terroristischen Kampf gegen das "zionistische Krebsgeschwür" Israel und sind davon bestimmt, die Juden für alle Übel der Welt verantwortlich zu machen.

Und wem schon als Kind vom Morgen bis zum Abend eingetrichtert wird, daß die Juden an allem schuld seien, glaubt irgendwann auch daran, daß für Armut und Arbeitslosigkeit nicht etwa eine unfähige iranische Regierung verantwortlich ist, die am Ölreichtum des Landes die Bevölkerung eben nicht partizipieren läßt, oder etwa eine korrupte PA, die Fördergelder lieber in die eigenen Taschen steckt, sondern Israel.

So wird vom Iran seit Jahren eine Stimmung im Nahen Osten geschürt, die sogar einigen anderen arabischen Staaten nicht behagt, die zwar Israel auch nicht anerkennen, aber trotzdem nicht aktiv gegen es vorgehen, eine Stimmung jedoch, die sehr wohl geeignet ist, antisemitischen Terror anzuheizen und im Zweifelsfall auch als Rechtfertigung eines Krieges gegen das "zionistische Krebsgeschwür" in "Palästina" dienen kann.

Zitat:
Zitat von Ben-99
Scharon redet nicht irre wie der Iraner, sondern handelt irre, was viel gefährlicher ist.
Wie "gefährlicher" Ariel Scharon ist, bestätigte vor wenigen Tagen ein waschechter saudi-arabischer Prinz. Jener Prinz Walid Bin Talal, ein milliardenschwerer Neffe des saudischen Königs Abdullah, erklärte in Dubai: "Scharon hat 1982 im Libanon Kriegsverbrechen begangen, doch es scheint, daß er sich geändert hat und seine Position heute gemäßigter ist." Und deshalb forderte er ausdrücklich, "Scharon eine Chance zu geben".

Man sieht also, daß Saudi-Arabien wohl auch schon zionistisch unterwandert ist, wenn sogar Mitglieder seiner Chefetage nicht mehr anerkennen wollen, was der Papa weiß, nämlich daß Ariel Scharon "irre handelt", "was viel gefährlicher ist", wie der vermutlich gehirngewaschene Prinz mit seiner verdächtigen Äußerung ja bestätigt ...

MfG
tw_24