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5. December 2007, 12:54   #1
Ben-99
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Die Raffgier der Sportler regt niemanden auf

... ein interessanter "Stern"-Kommentar über die derzeitige Kritik an der Maßlosigkeit vieler Top-Manager. Das sei pure Heuchelei, heißt es gar nicht mal zu Unrecht.

Zitat:
Entflammt hat sich die Diskussion am Gehalt von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking: Er soll im vergangenen Jahr rund 50 Millionen Euro erhalten haben.

Die Politik drischt auf die zum Teil hervorragend verdienenden Manager ein. Dabei hat sie auf diesem Feld gar nichts zu suchen. Nicht die Politik zahlt die üppigen Gehälter. Es sind die Unternehmen selbst. Wenn die Meinung vorherrscht, es reichen keine fünf Millionen Gehalt, um die Besten in ihre Führungsetagen zu locken, sondern es müssten schon zehn Millionen sein, dann soll sich ruhig der freie Markt darum kümmern. Denn nichts anderes passiert in anderen Branchen.
Aber was dann kommt, wird die Schumi- und FCB-Fans sicherlich empören:

Zitat:
Wo blieb der Aufschrei der Öffentlichkeit, als Michael Schumachers Gehalt 2006 auf rund 52 Millionen Euro geschätzt wurde? Oliver Kahn, Torwart von Bayern München, konnte 2006 nach Angaben des "France Football Magazine" rund neun Millionen Euro einstreichen. Und das Jahresgehalt von Bundestrainer Joachim Löw soll auf mittlerweile 2,5 Millionen Euro angewachsen sein. Zum Vergleich: Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber verdiente im vergangenen Jahr etwa 4,6 Millionen Euro, und der Verdienst von Kahn liegt zwischen dem von Ackermann (rund 13 Millionen Euro) und dem Daimler-Chef Dieter Zetsche (rund 7 Millionen Euro). Die Politik denkt aber nicht im Entferntesten daran, derartige Sympathieträger zu geißeln.

(...)

Top-Manager sind verantwortlich für Tausende von Arbeitsplätzen, stehen Investoren Rede und Antwort und müssen im internationalen Wettbewerb bestehen. Oliver Kahns berufliche Zielvorgaben bestehen hingegen lediglich darin, Fußbälle vom Tor des FC Bayern München abzuwehren.
Ich meine: Nicht nur die Politiker sind Heuchler, sondern auch die Millionen Sport-Fans, die bei ihren Idolen offenbar andere Maßstäbe anlegen und kein Wort über die Raffgier eines Oliver Kahn oder Michael Schumacher verlieren, während sie sich an den Stammtischen lauthals über die Spitzengehälter der Dax-Vorstände aufregen.

Managerschelte ist Heuchelei

Gruß Ben