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29. December 2006, 00:32   #9
Ben-99
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... es war ohnehin schon idiotisch zu glauben, man könne den Bürgern eines islamischen Landes mit Gewalt in Form von Bomben und Folter eine Demokratie westlicher Prägung aufzwängen. Das ging schon früher nicht gut und wird auch in Zukunft nicht klappen. Das sei nur für den Fall betont, daß irgendwann noch einmal ein gemeingefährlicher Trottel wie George W. Bush zum Präsident der Vereinigten Staaten gewählt werden sollte, der, obwohl der Krieg schon jetzt als verloren gilt, allen Ernstes noch weitere 100 Milliarden Dollar zur Finanzierung des Himmelfahrtskommandos beantragt hat – ganz so, als wären 3.000 gefallene amerikanische Soldaten und Hunderttausende getötete irakische Zivilisten noch immer zu wenig für den tumben Typ aus Texas, der anscheinend noch immer nicht geschnallt hat, daß die rücksichtslose, extrem imperialistische Außenpolitik der USA inzwischen fast von der gesamten Welt abgelehnt wird.

Mal ganz abgesehen davon, daß ein Staat, der nicht erst seit Vietnam immer wieder durch schwerste Kriegsverbrechen aufgefallen ist, überhaupt keine Legitimation besitzt, über die Untaten anderer Staatsoberhäupter zu "richten". Schon gar nicht, wenn man auch noch solche Schau-Prozesse bezahlt, bei denen nicht mal für die Sicherheit der Anwälte gesorgt wird, so daß während des Verfahrens zwei Saddam-Verteidiger ermordet werden konnten.

Und überhaupt: Wer einen souveränen Staat überfällt, die Bevölkerung bombardiert, das Land jahrelang besetzt, Gefangene foltert, die Presse schmiert, Chaos verbreitet und für blutige, bürgerkriegsähnliche Zustände verantwortlich ist, wird immer damit rechnen müssen, daß solchen operettenhaften Prozessen auch immer der Ruch von Sieger-Justiz anhaftet.

Aber das hatten wir ja alles schon mal. In diesem Thread ging es mir eher um die Art der Strafe, die man für Saddam gewählt hat. Und tw_24 soll mir mal erklären, welchen Sinn es macht, so viele Menschen sterben zu lassen, um das, was wir "Demokratie" oder hochtrabend sogar "Westliche Werte" nennen, mit Gewalt in ein Land zu exportieren, um dann wie Bush zu applaudieren, wenn der Verurteilte nicht nur hingerichtet wird, sondern die Art der geplanten Exekution in seiner Grausamkeit barbarisch und mittelalterlich ist.

Genau das zeigt doch, wie unsinnig der Irak-Krieg von Anfang an war, durch den die Bevölkerung vom Regen in die Traufe kam. Die Menschen dort können nach wie vor keine gerechten Gerichtsverfahren erwarten und werden noch immer gequält – nur jetzt halt unter der Aufsicht der Amerikaner. Und der Rest der westlichen Welt muß sich schämen, daß George Bush den ganzen Dreck, das hunderttausendfache Blutvergießen, auch noch mit dem schäbigen Hinweis auf unsere "demokratischen Werte" verkauft.

Solange die USA von einem Mann regiert werden, der durch seine kranke fundamental-christliche Überzeugung Blutrache, Folter und qualvolle Hinrichtungsarten toleriert und überdies die Tradition der mörderischen christlichen (Raub)-"Kreuzzüge" nach tausend Jahren wieder aufleben ließ, muß die Welt Angst vor dem derzeitigen amerikanischen Führer haben, zumal der durchgeknallte "Irre", wie man hierzulande ja sonst immer gern in Wirklichkeit eher harmlose islamische Regierungschefs nennt, nachweislich über das größte Arsenal an "Massenvernichtungswaffen" verfügt.

Gruß Ben