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6. July 2005, 14:11   #86
Ben-99
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... "Konkretes"? - aber das ist es doch gerade, was ich bei Dir angemahnt hatte. Also, alles wieder mal wie gehabt: Mexx packt seine Windmaschine ein und trollt sich von dannen. Dabei hatte ich zunächst gehofft, daß jetzt endlich doch mal jemand den Mut aufbringt, uns zu erklären, warum nach seiner Ansicht eine Bundeskanzlerin Merkel Deutschland wieder nach vorn bringen wird. Und ich habe immer wieder betont, daß ich selbstverständlich nicht alle CDU-Wähler für dumm halte. Allerdings sollte man dann auch mal mit konkreten Argumenten kommen.

Zumal ja auch Stoiber angekündigt hat, den Sozialabbau noch weiter voranzutreiben, indem man die Leistungen weiter kürzt und gleichzeitig die Besserverdienenden noch reicher macht, indem man die Spitzensteuersätze senkt. Das heißt doch nichts anderes als daß CDU-Wähler, die sauer auf Schröders Hartz-IV-Politik sind, sich wie Schafe benehmen, die sich sogar freiwillig auf die Schlachtbank legen.

Daß das Schröder-Kabinett Mist gebaut hat und sich Leute wie ich, die jahrzehntelang die SPD gewählt haben, verraten und verkauft fühlen, ist klar. Also haben sie auch einen gehörigen Denkzettel verdient. Aber die Merkel-Partei ist nun wahrlich keine Alternative. Und sollte man etwa die Spaß-Partei FDP mit einem Guido Westerwelle wählen, der sich wie alle freidemokratischen politischen Huren immer gerade der Partei anbiedert, die seinem lächerlichen 5-Prozent-Häuflein mehrere Ministerposten verspricht?

Und da die Grünen den ganzen Mist mitverantwortet haben, sind sie auch nicht mehr wählbar. Also bleiben nur nach die Neonazis. Und die sollten für Demokraten eigentlich tabu sein. Und genau das ist der Grund, warum jetzt so viele Deutsche angekündigt haben, das Linksbündnis zu wählen. Eben weil es zur Zeit die einzige Alternative ist, wenn man nicht gänzlich auf sein Wahlrecht verzichten will.

Mal abgesehen davon, daß sich die SPD lächerlich macht, wenn sie jetzt Dreckkübel über Lafontaine ausleert und behauptet, daß er angeblich schon immer so ein populistisches Arschloch gewesen sei. Dann wundert es mich, daß sie ihn seinerzeit zum Parteichef und Spitzenkandidaten gemacht haben. Ich kann die Verbitterung der Genossen ja verstehen. Aber nur weil mit dem Scheitern Schröders Politik genau das eingetreten ist, was Lafontaine immer vorausgesagt hat, kann man ihn jetzt nicht als "Spinner" hinstellen.

Die Herren Minister sind nur sauer, daß es mit ihnen jetzt bergab geht, während der Stern von Oskar schon bald wieder heller denn je leuchten wird. Da spielt auch eine gehörige Portion Neid eine Rolle - auf einen ehemaligen sehr klugen SPD-Spitzenpolitiker, dem als "Enkel von Willy Brandt" kaum einer seiner früheren Genossen - und Münte schon mal gar nicht - das Wasser reichen kann.

Gruß Ben