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7. November 2005, 19:16   #14
Ben-99
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... Du schimpfst ja immer so gern auf die Linken, aber die Braunen magst Du auch nicht. Und Multikulti nicht, und überhaupt sind die "Deutschen" ganz schlimm. Aber, mal angenommen, Deine Genossen (oder Kameraden?) von den "Antideutschen" würden die nächste Wahl gewinnen. Wie würde dann ein Bundeskanzler tw_24 die Probleme lösen? Habt Ihr denn auch so etwas wie eine Strategie, falls dem Bahamas-Klub wider Erwarten immer mehr Leute beitreten? Oder wird der Leitspruch "Für Israel/USA und gegen den Rest der Welt" Euer einziges Regierungsprogramm bleiben?

Pirker sagt doch nur, daß man nicht mehr ganz so viele Leute ins Land lassen soll, dafür aber mehr dafür tun sollte, Kindern von Ausländern, die hier aufgewachsen sind, vor allem im Bildungsbereich mehr Chancen zu bieten. Was ist daran falsch?

Wir Deutschen haben übrigens viel weniger Probleme mit den für Dich so verhaßten Leuten aus muslimischen Ländern als mit Kriminellen, die aus Polen oder Rumänien eingeschleust werden. Von den sogenannten "Rußland-Deutschen" mal ganz abgesehen. Schließlich hat ja auch der angeblich so "erfolgreiche" Außenminister Joschka Fischer aus purer Dusseligkeit dafür gesorgt, daß die Einreiseformalitäten für Banditen auf ein Minimum reduziert worden sind. Und, im Gegensatz zu Dir, der Du den Begriff "Bandit" oft pauschal auf die ca. 1 Milliarde Muslime in der Welt anwendest, darf ich organisierte Autoschieber-, Einbrecher- und Mädchenhändler-Banden mit Recht so nennen. Denn dafür steht der Begriff.

Mir ist auch nicht bekannt, daß in den osteuropäischen Ländern Hungersnot wie in Afrika herrscht. Es muß dort auch niemand aus Angst vor Folter fliehen. Aber gerade diesen Leuten öffnen wir bereitwillig die Tür ins angebliche deutsche "Paradies", während die Kinder von rechtschaffenden türkischen oder iranischen Einwanderern, die seit Jahrzehnten 12 Stunden am Tag für ihren Gemüseladen schuften, aufgrund ihrer dunklen Augen mißtrauisch beäugt werden, als könnten sie uns schon morgen in die Luft sprengen.

Auch über solche Vorurteile sollte man vielleicht mal nachdenken. Ich habe Freunde, die sehen haargenau so aus wie auf den internationalen Terroristen-Fahndungsplakaten, dabei sind sie hier geboren, sprechen, wenn sie wollen, besser Hamburger Platt als ich und könnten keiner Fliege was zuleide tun. Aber ihr anderes Aussehen "verrät" sie natürlich und macht sie für deutsche Stammtisch-Prolls, deren Weltbild ausschließlich von den Kommentatoren der BILD-Zeitung geprägt ist, zu Haß-Objekten in Bussen und U-Bahnen.

Einer von ihnen entkam vor nicht langer Zeit nur knapp einer Prügelei, als er und seine (deutsche) Frau von zwei besoffenen Deutschen angepöbelt wurden. Was sie nicht wußten ist, daß gerade er, dem der Koran überhaupt nichts bedeutet, lieber heute als morgen einen Militärschlag gegen den Iran begrüßen würde, obwohl er noch Verwandte dort hat. Weil er sich inzwischen viel "deutscher" fühlt als ich selbst, kommt es natürlich oft zu regen Diskussionen zwischen uns ;-)

Er betont auch immer, daß er sich nicht diskriminiert fühlt. Und trotzdem macht er seit langem um bestimmte Discos einen großen Bogen, in denen sogar Farbige weniger belästigt werden als Menschen, denen man die Abstammung aus Ländern der sogenannten "Achse des Bösen" ansieht.

Und genau solche Vorurteile sind es, die das friedliche Zusammenleben erschweren. Ich habe schon oft betont, daß ich in meinem Leben bisher nicht ein einziges Mal Schwierigkeiten mit ausländischen Mitbürgern hatte. Okay, vielleicht war es einfach nur Glück. Aber ich denke, daß es auch damit zu tun hat, wie offen man mit Menschen umgeht, deren Eltern in anderen Kulturkreisen verwurzelt sind und man zu leicht vergißt, wie schwer gerade sie es haben, die hier aufgewachsen sind, sich mit deutschem Paß auch als Deutsche fühlen und doch, sowohl in der Heimat ihrer Eltern als auch bei uns zeitlebens als "Fremde" gelten.

Gruß Ben