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8. November 2005, 20:44   #21
Ogino
 
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Zitat:
Zitat von Jörg
Wenn man aber nach Berlin und einigen anderen 'großen' dt. Städten schaut, dann wird dort oft auch von Ghetto ähnlichen Zuständen berichtet. Ogino kommt ja glaube ich aus Berlin, vielleicht kann er etwas dazu sagen.
Kann er, obwohl er entgegen der Ben'schen Behauptung
Zitat:
sich wie Ogino die romantische Fähigkeit bewahrt, mit großen Kinderaugen Bauklötze zu staunen
mit offenen Augen durch Berlin wandert.
Vielleicht ist Ben durch seine angenehme Hamburger Vorstadtidylle ein wenig weltfremd geworden.
Sich aus den Medien zu informieren ist was völlig anderes, als es direkt mitzuerleben.

Berlin ist ein Pulverfass, weil hier die Strukturen völlig anders sind, als in anderen deutschen Städten.
Denn Berlin hat leider eine ganze Menge von Ghetos vorzuweisen, nicht zuletzt durch das Zusammenwachsen von Ost und West. In keinem Teil Deutschlands ist das so eng und direkt geschehen, wie in Berlin.
Im Bezirk Neukölln z.B. wohnen überwiegend Araber, zumeist Asylanten, fast alle arbeitslos mit befristeter Aufenthaltserlaubnis; Sozialhilfeempfänger. Die Strassen- u. organisierte Kriminalität ist hier enorm hoch. Es gibt Schulen und Kindergärten, in denen kein einziges deutsches Kind ist. Ich weiss aus guter Quelle, dass Funkstreifen der Polizei bei gewissen Einsätzen nur zum Ort fahren dürfen, wenn eine "Gruppenstreife" mit mindestens 8 Beamten unterstützt. Taxifahrer, sofern nicht selbst arabischer Abstammung, befahren nachts diesen Bezirk grundsätzlich nicht.
Im benachbarten Kreuzberg sind die türkischen Mitbewohner weit in der Überzahl und auch die linksautonome Szene ist hier beheimatet.
Da viele Araber kurdischer Herkunft sind, fliegen oft die Fetzen mit den Türken. Die linksautonomen schlagen sich meist auf die Seite derer, die am brutalsten auf die Polizei losgehen.
Kürzlich habe ich ein Gespräch auf einer Tankstelle mitbekommen, wo sich zwei Berliner Taxifahrer über das Thema Frankreich unterhalten haben. Der Satz des einen hat mich nachdenklich gestimmt, denn es lag viel Wahrheit darin. Ich zitiere mal wörtlich:
"Wenn die Kanacken hier Zoff machen wie in Paris, bekommen sie von den juten Jungs aus dem Osten reichlich auf die Fresse..."

Mit den "juten Jungs" meinte er die rechtsradikale Szene, die in ihren Ghettos, den Plattenbauten im ehemaligen "Ost-Berlin" Hellersdorf, Marzahn, Lichtenberg und Friedrichshain ihr zu Hause haben. Und das sind nicht gerade wenig, zumal sie sich jederzeit der Unterstützung ihrer Sinnungsgenossen aus den Vororten Berlins sicher sein können: Bernau, Henningsdorf und der "Deutschen Hauptstadt" der braunen Brut, Königswusterhausen. In der Tat, denn in KWH läuft bestimmt jeder zweite mit rechter Gesinnung durch die Gegend, nicht nur mit Springerstiefeln, sondern fein mit Schlips und Kragen. Geschäftsleute Unternehmer, selbst Akademiker ect...

Würden Ausländische Jugendliche hier in Berlin so einen Aufstand wie in Frankreich anzetteln, würde das sofort die rechte Szene auf den Plan rufen. Mit ihrer idiotischen Vorstellung "Wir retten Deutschland vor den Kanacken" würden sie massiv auftreten. Und diese Spinner sind bestens organsisiert und werden idiologisch aus dem Hintergrund bestens geführt, wie sich jeder vorstellen kann.
Und das schlimme daran wäre, dass sie sich der moralischen oder tatkräftigen Unterstützung einer breiten Masse der Berliner sicher sein könnten. Viele der Arbeitslosen sind nämlich der irrigen Meinung, die Ausländer nähmen ihnen die Arbeitsplätze weg.
In Berlin würde es wohl keine Woche dauern, bis man hier den Ausnahmezustand ausrufen würde, weil Polizei und BGS nicht mehr Herr der Lage wären.
Und die Berliner Polizei darf man wohl ohne Übertreibung als die erfahrenste und schlagkräftigste in Sachen Krawallbekämpfung in Deutschland bezeichnen.
Man denke nur an die berühmten 1. Mai Krawalle in Berlin.
Das wären in diesem Falle nicht ein paar Hundert Gewaltbereite sondern zehntausende auf beiden Seiten: Nazis und Ausländer. Denn in den Aussenbezirken Berlins und im Ostteil der Stadt wohnen die gewaltbereiten Nazis in Massen. So viel, wie in keiner Deutschen Stadt.

Man kann nur hoffen, dass uns das in Berlin erspart bleibt.

Nachtrag
Ich muss doch noch was nachschieben, damit kein falscher Eindruck aufkommt:
Ich bin, wie Ihr mich kennt, nicht so ein schreibgewandter Mensch, wie einige andere hier.
Meist schreibe ich spontan ohne grosses Konzept, so wie halt auch sprechen würde. So wie in diesem Falle hier auch, zudem noch emotionsgeladen.
Sollten mein thread den Eindruck erwecken, ich stünde auf der Seite Nazis, dann ist das mehr als falsch und liegt sicher darin begründet, dass ich einfach nur konzeptlos losgeschrieben habe.

Ich hatte einfach keine Lust mehr, das ganze nochmal durchzueditieren.
OK ?
Danke!