Thema: Crack
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18. October 2005, 08:00   #4
jupp11
 
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Cracks sichern den gecrackten Programmen Marktmacht!

Schon zu den seligen Zeiten des Commodore 64 tauchten bei uns im Geschäft regelmäßig die Commodore-Vertreter auf und verteilten neue Programme an die begeisterten Jugendlichen zum cracken.

Der Hintergrund: Der Commodore 64 sollte sich durchsetzen gegen Apple + Atari, gegen Schneider und was es da noch so alles gab. Seinerzeit auch mit Erfolg.

und heute?

Heute ist auf nahezu jedem Rechner von Kindern und Jugendlichen das komplette Microsoft Office installiert - und so gut wie nie gekauft. Wie auch, welche Eltern würden für ihre 3 Knaben je weit über 1000 Euro ausgeben damit die nie ne Datenbank basteln, ab und an mal mit Exel spielen und vielleicht 3 - 4 mal im Jahr ihre Hausaufgaben mit dem überdimensionierten Word zu schreiben, obwohl der Editor nahezu reichen würde. Ist doch kein Wunder, dass freie Programme, wie OpenOffice es schwer haben und die Verbreitung von Linux dadurch eingedämmt wird.

Und es ist von Microsoft gewollt. Das Ergebnis kennen wir alle: In den Schulen wird Word und Exel gelehrt und BENOTET! und wie selbstverständlich vorausgesetzt, dass die Kinder es zuhaus zur Verfügung haben - (ein Skandal, wie ich finde). Microsoft kann sicher sein, dass die Kinder später erwarten, auf ihrem Arbeitsplatz die bekannten Programme vorzufinden. Und sie finden sie vor!

Microsoft ist Marktführer geworden durch Cracks und Raubkopien!

Ausserdem, wie Ben schon schreibt: Wenn jemand eine Mülleiberhalterung mit einem über 5000 Euro teuren Autocad plant, dann tangiert das den Hersteller in keinster Weise, sorgt aber dafür, dass der Name bekannt bleibt und sichert die Marktführerschaft.

Bei jeder Digitalkamera für ein paar Euro ist heute eine durchaus ausreichende Bildbearbeitung dabei. Aber benutzt wird Photoshop, obwohl nur ein Bruchteil des Programmes gebraucht wird. Geschadet hat es Adobe offensichtlich nicht, sind die doch grad dabei einen weiteren Mitbewerber, nämlich Macromedia zu schlucken.

Fazit:
Mitleid mit den "notleidenden" Software-Riesen ist fehl am Platze. Im Gegenteil - jede Raubkopie verdrängt ein potentielles Mitbewerberprodukt.

Leid können einem nur junge Produkte tun, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, in den aufgeteilen Markt einzubrechen.

tschao

jupp11