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22. June 2007, 14:44   #23
Ben-99
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... na ja, was ihm seine früheren Parteigenossen alles hintergeworfen haben, ist ja hinlänglich bekannt. Genauso wie jeder weiß, daß Schröder gern mit der Presse kungelte, und die machte dann nur allzu gern zumindest eine Zeitlang beim beliebten Oskar-Bashing mit.

Doch das ist Schnee von gestern. Und so mancher höhnende Genosse bereut schon jetzt das damals Gesagte. Wie lächerlich, wenn ausgerechnet "Stamokap-Benneter" mit seiner anrüchigen Partei-Vergangenheit solche dummen Sprüche klopft:

Zitat:
Bei den Jungsozialisten war Benneter stets ein Vertreter der sogenannten Stamokap-Theorie. Benneter bezeichnete die DKP als einen potenziellen Bündnispartner der SPD, da es sich bei ihr lediglich um einen politischen und nicht etwa, wie bei der CDU, um einen "Klassengegner" handele. Benneter wurde daher, hauptsächlich auf Betreiben des SPD-Bundesgeschäftsführers Egon Bahr, 1977 aus der SPD und damit auch aus den Jusos ausgeschlossen. Den frei werdenden Platz an der Juso-Spitze übernahm Gerhard Schröder, der ihn auch 1983 in die SPD zurück holte.

Klaus Uwe Benneter - Wikipedia
Was zählt ist, daß Lafontaine den längeren Atem hatte und nun an der Spitze der neuen Linken steht, die schon bald drittstärkste Partei in Deutschland sein wird, ob es der heruntergekommenen SPD nun paßt oder nicht. Denn: Wenn sie später noch mal regieren will, kann sie das nur zusammen mit der Linkspartei. Oder die SPD rückt noch weiter nach rechts und macht sich dadurch überflüssig.

In einer Demokratie muß man ja nicht alle Parteien lieben. Mal angenommen, ibinsfei, Du hättest als Bayer Stoiber gewählt, dann würdest Du es sicherlich auch unter aller Würde finden, wenn jemand öffentlich behauptet, die CSU sei gar nicht so weit von den Neo-Nazis entfernt. Und genauso finde ich es unerträglich, wenn ein hoher CSU-Politiker wie Beckstein fordert, ranghohe Mitglieder der Linkspartei vom Verfassungsschutz überwachen zu lassen oder daß behauptet wird, an ihnen würde "das Blut von Stasi-Opfer kleben". Man kann nur hoffen, daß sich diese Leute damit selbst ins Knie schießen - eben so, wie es ja auch den Gift und Galle spuckenden SPD-Genossen ergangen ist.

Anscheinend ist der Wähler doch nicht ganz so doof, wie viele Politiker immer dachten und sich wie Müntefering nach der letzten Wahl sogar noch darüber beschwerten, daß man ihre dreisten Wahl-Lügen und nicht eingehaltenen Versprechungen für bare Münze nahm. Dies sei "unfair" meinte er allen Ernstes, denn man hätte doch wissen müssen, daß man im Wahlkampf auch keinem Sozialdemokraten glauben könne. Allein die Tatsache, daß heute Leute wie Beck und Müntefering an der Spitze der SPD stehen und man sogar halb vermoderte Typen wie Benneter noch mal aus der Gruft zieht, zeigt doch, daß die guten Politiker, die die SPD früher mal hatte, inzwischen alle weg sind. Und Lafontaine, den man vergrault hat, war nicht irgendeiner von ihnen, sondern er was der Beste im ganzen Verein.

Gruß Ben