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1. April 2007, 12:52   #1
Ben-99
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Im Zweifel lügt immer Ahmadinedschad

... na, klar: Wenn Aussage gegen Aussage steht, sagt grundsätzlich der "böse" Iraner die Unwahrheit. Und so konnte man in den letzten Tagen, und zwar quer durch alle deutschen Blätter, geradezu ein Musterbeispiel erleben, wie unterwürfig Journalisten noch immer den Quark nachplappern, der ihnen von Blair und Bush vorgesetzt wird. Denn: Die englische Regierung lügt natürlich nie. Und ein westliches Land würde auch nie das Hoheitsgebiet eines anderen Staates verletzen.

Die Wirklichkeit sieht anders aus: Die USA benutzten sogar schon mal ein vollbesetztes Passagier-Flugzeug zur Spionage, das dann auf tragische Weise von sowjetischen Kampf-Jets abgeschossen wurde. Und als zum Beispiel nach den Anschlägen in London ein harmloser U-Bahn-Fahrgast regelrecht hingerichtet wurde, hieß es zunächst, er habe sich verdächtig benommen, hatte eine auffällig dicke Jacke an und wollte fliehen. Tagelang wurde die Presse auf diese Weise von den englischen Behörden dreist belogen, denn später stellte sich heraus, daß nichts von all dem stimmt. Und das nur, weil man nicht das eigene Versagen zugeben wollte.

Ob es diesmal auch ein "Versehen" war, als die englischen Soldaten, wie von Teheran behauptet, ihr Boot in iranische Gewässer steuerten? Und wieso warten die anderen westlichen Staaten in einem solchen Fall nicht erst mal ab, bis geklärt ist, welches von den beiden Ländern die Wahrheit sagt? Aber nein, da wird sofort wieder in Ahmadinedschad der Bösewicht ausgemacht, der die Soldaten selbstverständlich völlig grundlos festnehmen ließ. Schließlich behauptete Blair sofort, er habe "Beweise", daß man sich nicht in iranischen Gewässern befand. Und natürlich weiß auch die treuergebene Angela Merkel auch diesmal wieder ganz genau: "Der Iran tut alles, um die Weltgemeinschaft zu provozieren".

Dumm nur, daß jetzt der britische "Observer" meldet, daß man sich vielleicht doch geirrt haben könnte:

Zitat:
Bislang hatte London unter anderem mit Verweis auf GPS-Daten geltend gemacht, der Zwischenfall habe auf jeden Fall in irakischen Hoheitsgewässern stattgefunden. Doch laut einem Bericht des "Observers" gibt es erste Anzeichen für Zweifel: Das Verteidigungsministerium, berichtet das Blatt, habe erstmals signalisiert, es könnte Fehler gemacht haben - und zwar offenbar ausgerechnet in Bezug auf die Feststellung der genauen Position des britischen Schiffes zum Zeitpunkt des Zugriffs. Eine Untersuchung sei angeordnet worden, berichtet der "Observer", die "Navigationsangelegenheiten" und Fragen des Seerechts umfasst.

Gefangenen-Krise: Menschen-Poker am Persischen Golf
Und was passiert, wenn die Untersuchung ergeben sollte, daß Ahmadinedschad doch recht gehabt hat? Dann zuckt man halt wieder die Achseln, so wie man auch reagierte, als sich herausstellte, daß nicht Saddam, sondern George Bush der Lügner war, als es um angebliche Kontakte zur Al-Kaida und um die erfundenen "Massenvernichtungswaffen" ging.

Und dann? Dann denkt man sich halt einen neuen Trick aus, mit dem man den Iran provoziert, um endlich einen Grund für den ersehnten neuen Angriffskrieg vorweisen zu können.

Gruß Ben