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15. November 2005, 03:25   #3
Amanda Grayson
 
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Also zuerst zum Deinen ...ja... sind Gutmenschen nun Weicheier, die niemandem zu nahe treten wollen? Ich weiß mittlerweile wirklich nicht, wer mit dem "Mainstream" schwimmt... sind es die "Gutmenschen", oder sind es die, die über die "Gutmenschen" lachen?

Dein Gänseleberbeitrag hat mich zu meiner Frage inspiriert, weil ich nicht verstehe, wieso ausgerechnet der SPIEGEL so ein Schlagwort verwendet, das ich wie gesagt als erstes von Nazi-Sympathisanten gelesen habe. Wir haben denen gesagt, daß wir sie nicht lesen wollen, daß wir keine rassistischen Äußerungen von uns geben wollen, daß wir jeden Menschen so sehen wollen, wie er ist... obwohl wir nicht abgeneigt sind, klar zu sagen das und das ist FALSCH...

Ja, was den SPIEGEL betrifft, so verstehe ich das auch nicht... meine Eltern haben den SPIEGEL abonniert, seit ich denken kann, ich habe mir als Kind die Bilder angesehen und mit der Zeit halt gelesen, was ich verstanden habe... ich bin wirklich nicht DER politische Durchblicker, aber ich denke auf jeden Fall, der SPIEGEL ist nicht für den Mainstream da, sondern für die kleinere Gruppe der Bevölkerung, die noch Lust zum Denken hat...

Die anderen sollen BILD lesen oder meinetwegen, wenn sie sich dazu zu fein sind, sollen sie FOCUS lesen... den SPIEGEL für arme... ich bin ziemlich überrascht, wie viele Artikel im SPIEGEL in den letzten Monaten aufgetaucht sind über Popstars oder Soap-Opera-Serien... ich meine, der SPIEGEL sollte sich an seinen gewohnten Leserkreis halten, für die anderen gibt es genug Zeitschriften...

Ja, nun zurück zu den sogenannten "Gutmenschen", ich meine, daß diese gerade zu den Stammlesern des SPIEGEL gehört haben bzw. gehören, wenn das neue Niveau des SPIEGEL noch nicht bis zu ihnen durchgedrungen ist..

Ich hoffe, Du kommst mit meiner kreisförmigen Denkungsweise zurecht... also, was die sogenannten Gutmenschen betrifft, ich sehe diese eher so, daß das Menschen sind, die sich Gedanken machen... auch über Dinge, über die andere vielleicht lachen - in dem Sinne:ich esse, was mir schmeckt, scheiß auf die Ökotussen... ich hab nix zu verbergen, scheiß auf die PKW-Maut, scheiß auf Kameras auf öffentlichen Plätzen...

Ja, und wer darüber nachdenkt, ist ein Gutmensch, eine Öko-Tusse oder was weiß ich sonst noch.

Ich dachte, der SPIEGEL ist gerade für solche Menschen und Leser da... für solche, die auch mal über ihren Tellerrand sehen. Ich fand zwar manche Dinge im SPIEGEL nicht sooooooooooooo toll - ich habe ein Diplom in Katholischer Theologie, und was die uns 20 Jahre, nachdem ich es in einer Vorlesung gehört habe, als neueste Erkenntnis präsentieren wollten, was die ach so böse Kirche vor uns geheim gehalten hat *Jaaaaaaaaaaaaa, es gibt auch keine Büchereien, in denen man sich ein Buch von Küng ausleihen kann, das in meiner Kindheit geschrieben wurde*- egal, ich schweife ab - war vielleicht deren Spezialgebiet, über Dinge zu lästern und diese als neu auszugeben, von denen sie nicht DIE Ahnung hatten und die jeder interessierte Mensch 20 Jahre vorher in einer beliebigen Bibliothek hätte nachlesen können...

Scheißegal. Wie auch immer, hatte der SPIEGEL nicht jahrzehntelang seine Klientel und seine Leserschaft, für die er geschrieben hat? Will er sich nun eine Marktnische bei den BILD-Lesern schaffen? Und wieso? Für die gibt es doch genug Zeitschriften, GALA, FÜR SIE, Brigitte, Men's Health...

Ich kapiere nicht, wieso der SPIEGEL sich seine treuen Leser verprellt und sich statt dessen in ein Marktsegment drängen will, in dem es wirklich für jeden Geschmack und für jeden Hohlkopf die passende Zeitschrift gibt.