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16. November 2005, 15:25   #14
Ben-99
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Zitat:
Zitat von tw_24

Wo bleibt die Tag X-Demo, wenn schiitische Tugenwächter gotteslästerliche Mädchen und Frauen massakrieren, die es wagten, sich die Fingernägel zu lackieren?
... es mag zwar im ersten Augenblick kalt und herzlos klingen, wenn ich sage, daß uns so etwas schlichtweg nichts angeht. Denn es kümmert uns ja auch nicht, wenn irgendwo in Afrika Menschen unter mittelalterlichen religiösen Bräuchen zu leiden haben, die uns ebenso "fremd" vorkommen wie ihnen umgekehrt unsere Welt. Und gerade die Vereinigten Staaten reagieren ja immer besonders gereizt, wenn es andere Länder wagen, sich in ihre Angelegenheiten einmischen zu wollen.

Der Versuch, durch blutige "moderne Kreuzzüge" erneut Millionen Menschen im Namen des Christentums abzuschlachten, diesmal allerdings nicht mehr durch das Schwert, sondern durch Hightech-Waffen, wird gnadenlos scheitern, was auch George Bush irgendwann einsehen wird, der bereits jetzt schon sogar im eigenen Land von den meisten Amerikanern abgelehnt wird. Wie übrigens auch sein aus Österreich importierter Muskelprotz in Kalifornien inzwischen als Mega-Flop gilt. Was für mich erfreulicherweise beweist, daß die amerikanischen Bürger zwar oft ein wenig langsamer im Denken, aber eben wohl doch nicht ganz so "doof" sind, wie man immer befürchtet hat ;-)

Aber noch mal ernsthaft: Solche von Dir geschilderten grausamen Übergriffe auf Familienangehörige sollten selbstverständlich dann geahndet werden, wenn Muslime solche blutigen "Traditionen" auch in den Gastländern weiterführen wollen. Natürlich wird das auch in Deutschland hart bestraft. Genauso wie es richtig ist, daß jüdische Gläubige bei sich zu Hause gern ihr tierquälerisches "Schächten" weiterführen können, aber nicht von uns erwarten sollten, daß wir israelischen Studenten so etwas auch in Deutschland gestatten.

Andere Länder, andere Sitten. So war es schon immer, und so wird es auch immer sein. Das sollte vielleicht auch mal endlich der amerikanische Präsident als selbsternannter Weltpolizist begreifen. Schließlich können andere zivilisierte Länder auch vieles nicht verstehen, was in den USA vor sich geht, wo zum Beispiel gestern eine Frau für 30 Jahre ins Gefängnis geschickt wurde, weil sie sich mit 15jährigen Jungen im Bett vergnügt hatte. Bei einem solchen Strafmaß hätte sie ihre jungen Lover nach dem Schäferstündchen auch gleich noch umbringen können und wäre dafür auch kaum härter bestraft worden. Zumindest in den Bundesländern, in denen die Todesstrafe abgeschafft ist.

Wie oft habe ich Dich schon gefragt, warum Du nicht gleich auch noch Krieg gegen 20 oder 30 andere Länder führen willst, in denen die Zustände heute mindestens genauso schlimm sind wie damals unter Saddam?

Liegt es nur daran, daß die USA zu wenig B-52-Bomber zur Verfügung haben, um zeitgleich auch noch diese Länder im Namen der "Menschlichkeit" platt zu machen? Oder ist es nicht eher so, daß der Irak schon immer besonders attraktiv für einige der mächtigsten Clans in den USA war, die schon vorher im Ölgeschäft kräftig absahnten?

Wer Bush noch immer als "Wohltäter" hinstellen will, der die Iraker "befreien" wollte, verdrängt offenbar, daß der von den USA und einigen europäischen Ländern überhaupt erst "bedrohlich" aufgerüstete Diktator Saddam seine schlimmsten Verbrechen (darunter die Ermordung der kurdischen Landsleute durch Giftgas) exakt in der Zeit begangen hat, als der US-Präsident während des Iran-Irak-Kriegs schützend die Hand über seinen Freund in Bagdad gehalten hat. Für mich stinkt diese Heuchelei zum Himmel, mit der sich Bush Jr. nun als Samariter aufspielen will.

Zitat:
Wenn schon George W. Bush Vorwürfe gemacht werden (müssen), dann, bitteschön, auch denen, die den "Widerstand" noch immer als legitim ansehen
Das sehe ich ganz anders: Wenn ein Land wie der Irak von den Vereinigten Staaten, die vorher die Welt über die angeblichen Gründe für den Angriffskrieg schamlos belogen haben, überfallen wird und dabei und auch noch hinterher Zehntausende Zivilisten gefoltert und getötet werden, dann ist "Widerstand" gegen die Besatzungsmacht legitim.

Gruß Ben