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10. April 2007, 17:11   #13
Ben-99
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Zitat von Ogino

Hier geht es nicht nur um die USA. Nord-Korea und der Iran sind zwei völlig verschiedene Schuhe.
... weil das eine Land die Bombe bereits hat und das andere (noch) nicht. Denn vorher ließ sich die USA doch auch nicht von Kim Jong-il auf dem Kopf herumtanzen.

Zitat:
Zitat von Ogino

Und die Qualität israelischer Geheimdienste dürfte wohl kaum anzuzweifeln sein.
Das war einmal. Denn die glorreichen Zeiten des israelischen Geheimdienstes sind längst vorbei. Man denke nur an die lausigen Vorbereitungen für den letzten Angriffskrieg gegen den Libanon, den Israel verlor und somit noch mehr Ansehen einbüßte. Mal abgesehen, daß die berüchtigte Sondereinheit Mossad wohl sowieso immer überschätzt wurde. Nach jüngsten Berichten soll man sich sogar bei der spektakulären Eichmann-Entführung mit falschen Federn geschmückt haben. Und es spricht auch vieles dafür, daß keiner der von den Israelis aus Vergeltung später im Ausland ermordeten Bürger zu den Attentätern des Anschlags während der Olympischen Spiele '72 in München gehörte.

Und mit dem angeblichen Recht auf "Präventivschläge" hat Israel bisher immer seine Angriffskriege begründet, die meist nichts anderes waren als ordinäre Raubzüge, um sich fremdes Land anzueignen. Man könnte die angebliche Angst des Mauer-Staats vor einem Angriff ja verstehen, wenn Israel ganz allein auf sich gestellt wäre. Aber es gibt doch niemanden, der daran zweifelt, daß jedes Land, das so etwas wagt, sofort von den USA in Schutt und Asche gebombt werden würde. Und darüber ist sich natürlich auch der Iran im klaren.

Es bleibt dabei: Man kann nicht einfach nach Gutsherrenart die Welt in Gut und Böse aufteilen und den einen Ländern Atomwaffen "erlauben" und den anderen nicht. Ich kenne jedenfalls kein internationales Abkommen, aus dem die Vereinigten Staaten ein Recht ableiten könnten, die Rolle des "Weltpolizisten" zu übernehmen. Wobei man damit auch den Bock zum Gärtner machen würde, da ich keinen anderen Staat kenne, der während seiner noch so jungen Geschichte in derart vielen Beutekriegen verwickelt war wie die USA. Kein Wunder, daß dieser außenpolitisch wohl aggressivste und somit auch für den Weltfrieden besonders bedrohliche Staat überall so "beliebt" ist, was sich unter Bush seit dem Bekanntwerden der Existenz von Folter-KZs noch verschlimmert hat.

Und das schlimmste: Die Amis können ja nicht mal richtig Krieg führen. Das hat man schon in Vietnam erlebt, und der Überfall auf den Irak wurde genauso dilettantisch durchgeführt, weil man idiotischerweise annahm, anschließend würde sich alles von selbst regeln. Denn einen Plan für "danach" gab es nicht. Und wieder mal zeigte sich, daß Amerika unfähig ist, sich auf die Mentalität der Menschen in anderen Kulturkreisen einzustellen. Und dann staunt man wie ein kleines Kind, daß man auch mit Hunderten Milliarden, die man für Hightech-Waffen ausgibt, den Wehr- und Freiheitswillen der Menschen in besetzten Ländern nicht besiegen kann. So wie man auch den sogenannten Terrorismus nie besiegen werden wird, weil es immer genug Menschen geben wird, die mit allen Mitteln und notfalls auch durch den Einsatz ihres Lebens als Freiheitskämpfer gegen die verhaßte Besatzungsmacht kämpfen werden. Das würden auch viele Amerikaner so machen, falls im Weißen Haus und im Pentagon mal irgendwann die Befehle in russischer Sprache zu hören sein würden, was natürlich derzeit durch die Übermacht der USA nur hypothetisch gemeint sein kann.

Wenn die Amerikaner allerdings nur einen kleinen Teil der Zeit, den viele von ihnen sonntags in der Kirche verbringen, für den Besuch von Nachhilfe-Kursen verwenden würden, in denen man ihnen zum Beispiel beibringt, wie Menschen anderswo denken und fühlen, so daß sie ihre Mentalität verstehen und somit lernen, wie man bei Konflikten miteinander umgeht, dann könnten die USA viele Milliarden Dollar für unsinnige Kriege sparen, in denen sie sich garantiert auch in Zukunft eine blutige Nase holen werden. Fremdenangst entsteht meist immer nur durch Dummheit und Mangel an Aufklärung. Das kommt dabei heraus, wenn man wie Bush die Ausgaben für Bildung, Erziehung und Soziales zu Lasten des Rüstungs-Etats noch weiter kürzen will.

Diese gefährliche Mischung aus Dummheit und rein physischer Stärke ist es, was mir solche "Führer" so unsympathisch macht. Nun weiß man zwar, daß Bush äußerlich ein eher mickriges Bürschchen ist. Aber in seiner Funktion als Präsident der Vereinigten Staaten wirkt er auf mich wie ein tumber, 2 Meter großer Muskelprotz aus unserer rechten Glatzen-Szene, der in der Fußgängerzone ständig mit seinem Baseballschläger vor Passanten herumfuchtelt, die anders, für ihn eben "fremd" und somit vielleicht auch "minderwertig", garantiert aber "böse" aussehen, dessen eigener Intellekt jedoch nicht mal dazu ausreicht, seine primitiven Drohgebärden in korrektem Deutsch abzusondern und der wohl auch nicht mal die Heimatländer dieser Menschen auf dem Globus zeigen könnte.

Ja, ich gebe zu, daß ich zum Schluß ein wenig vom Thema abgekommen bin und die Zeilen wohl besser in den "Antiamerikanismus"-Thread gehört hätten. Aber es kann nicht schaden, auch an anderen Stellen zu erklären, warum mir nicht pauschal "die Amerikaner", auf jeden Fall aber die jetzige US-Regierung unter dem gefährlichen, kraftstrotzenden Polit-Deppen George Bush so zuwider ist.

Gruß Ben