Skats - Einzelnen Beitrag anzeigen - Das Kinderwagen-Kino

ayla · 17. February 2003, 18:32

Hannover (dpa) - Vor dem Apollo-Kino in Hannover herrscht reger Betrieb: Babys schreien, junge Frauen unterhalten sich und schieben ihre Kinderwagen die kurze Rampe hoch. Auch ein paar Männer sind mitgekommen. Ausgerüstet mit Windeln und Fläschchen suchen sie sich einen Platz im Saal und machen es sich mit dem Nachwuchs bequem. Die Stimmung ist fröhlich. Es ist Kinderwagen-Kino-Zeit.

Einmal im Monat schert sich keiner der Kinobesucher darum, wenn es etwas lauter wird. «Ein Baby schreit immer», berichtet Filmvorführer Peter Pomian. Damit die Kleinen schlafen können, dreht er den Ton bei den Sondervorstellungen am Vormittag immer etwas leiser. Auch bleibt ein wenig Licht brennen, um das Wickeln zu erleichtern. Dafür stehen im Saal des kleinen Programmkinos Tisch und Tücher bereit.

Das Kinderwagen-Kino ist mittlerweile Geheimtipp bei jungen Eltern. Zu Beginn im Oktober 2002 seien nur etwa zehn Besucher gekommen, heute seien es um die 30 pro Vorstellung, sagt Theaterleiterin Jutta ter Horst. Das Ticket kostet fünf Euro, für die Kinder ist der Eintritt frei. Gezeigt werden immer aktuelle Filme.

Zur Komödie «My Big Fat Greek Wedding» haben die knapp 50 Zuschauer gut 25 Kinderwagen mitgebracht, die am Rand und in den Gängen stehen. Mehr als 100 Besucher verkraftet das Kino auch nicht, denn schließlich müssen die Fluchtwege frei bleiben.

Viele Besucher sind bereits Stammgäste. Motte Groetzner mit Michel (acht Monate) kommt immer: «Als stillende Mutter bekommt man von Kultur kaum noch was ab, da nehme ich alles mit, was ich kriegen kann.» Dagmar Holinka und Baby Pia sind zum zweiten Mal dabei: «Es ist eine tolle Sache, das Baby mitnehmen zu können - auch, wenn ich manchmal nur 80 Prozent des Films mitbekomme.» Für Claudia Seipt und ihren Mann ist es die einzige Chance, gemeinsam ins Kino zu gehen. «Alle hier sitzen doch im selben Boot und wenn mal ein Kind schreit, guckt keiner böse - im Gegenteil, man lächelt sich an.»

Das Apollo ist mit knapp 100 Jahren eines der ältesten Kinos in Deutschland und nach Angaben der Betreiber das einzige deutsche Kino, das Eltern eine solche Vorstellung anbietet. Die Idee dazu kam von einem Stammgast des Programmkinos.
Quelle:dpa - Meldung vom 17.02.2003

Ich finde die Idee nicht schlecht, denn wie viele verzichten auf einen Kinobesuch, weil sie niemanden haben der sich in dieser Zeit um das Baby kümmern kann.

Sicher ist es nicht das gleiche Erlebnis, als wenn man sich voll und ganz auf den Film konzentrieren kann, aber immerhin hat man so die Möglichkeit überhaupt mal ins Kino zu gehen auch wenn man sehr kleine Kinder hat.

17. February 2003, 18:32	#1
ayla Registriert seit: January 2002 Beiträge: 2.481	Das Kinderwagen-Kino Hannover (dpa) - Vor dem Apollo-Kino in Hannover herrscht reger Betrieb: Babys schreien, junge Frauen unterhalten sich und schieben ihre Kinderwagen die kurze Rampe hoch. Auch ein paar Männer sind mitgekommen. Ausgerüstet mit Windeln und Fläschchen suchen sie sich einen Platz im Saal und machen es sich mit dem Nachwuchs bequem. Die Stimmung ist fröhlich. Es ist Kinderwagen-Kino-Zeit. Einmal im Monat schert sich keiner der Kinobesucher darum, wenn es etwas lauter wird. «Ein Baby schreit immer», berichtet Filmvorführer Peter Pomian. Damit die Kleinen schlafen können, dreht er den Ton bei den Sondervorstellungen am Vormittag immer etwas leiser. Auch bleibt ein wenig Licht brennen, um das Wickeln zu erleichtern. Dafür stehen im Saal des kleinen Programmkinos Tisch und Tücher bereit. Das Kinderwagen-Kino ist mittlerweile Geheimtipp bei jungen Eltern. Zu Beginn im Oktober 2002 seien nur etwa zehn Besucher gekommen, heute seien es um die 30 pro Vorstellung, sagt Theaterleiterin Jutta ter Horst. Das Ticket kostet fünf Euro, für die Kinder ist der Eintritt frei. Gezeigt werden immer aktuelle Filme. Zur Komödie «My Big Fat Greek Wedding» haben die knapp 50 Zuschauer gut 25 Kinderwagen mitgebracht, die am Rand und in den Gängen stehen. Mehr als 100 Besucher verkraftet das Kino auch nicht, denn schließlich müssen die Fluchtwege frei bleiben. Viele Besucher sind bereits Stammgäste. Motte Groetzner mit Michel (acht Monate) kommt immer: «Als stillende Mutter bekommt man von Kultur kaum noch was ab, da nehme ich alles mit, was ich kriegen kann.» Dagmar Holinka und Baby Pia sind zum zweiten Mal dabei: «Es ist eine tolle Sache, das Baby mitnehmen zu können - auch, wenn ich manchmal nur 80 Prozent des Films mitbekomme.» Für Claudia Seipt und ihren Mann ist es die einzige Chance, gemeinsam ins Kino zu gehen. «Alle hier sitzen doch im selben Boot und wenn mal ein Kind schreit, guckt keiner böse - im Gegenteil, man lächelt sich an.» Das Apollo ist mit knapp 100 Jahren eines der ältesten Kinos in Deutschland und nach Angaben der Betreiber das einzige deutsche Kino, das Eltern eine solche Vorstellung anbietet. Die Idee dazu kam von einem Stammgast des Programmkinos. Quelle:dpa - Meldung vom 17.02.2003 Ich finde die Idee nicht schlecht, denn wie viele verzichten auf einen Kinobesuch, weil sie niemanden haben der sich in dieser Zeit um das Baby kümmern kann. Sicher ist es nicht das gleiche Erlebnis, als wenn man sich voll und ganz auf den Film konzentrieren kann, aber immerhin hat man so die Möglichkeit überhaupt mal ins Kino zu gehen auch wenn man sehr kleine Kinder hat.