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24. September 2003, 08:07   #2
Maggi
 
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Der Wert eines Menschen scheint ziemliche Höhen und Tiefen durchmachen zu müssen, wenn wir uns von Europa aus gesehen nach Osten bewegen. Erst sinkt er, dann bleibt er ein kleines Stück weit, auch wenn nur ein sehr kleines Stück, gleich - um kurz darauf in ein neues Tief zu fallen, anschließend aber wieder Berge zu erklimmen.

Was ich damit meine? Ein simpler Vergleich. 11-9-2003, Terroristen steuern zwei Flugzeuge in das World Trade Center, New York. Riesige Explosionen bringen das Gebäude zum Einsturz, besonders bedrückend die Bilder von Menschen, die in totaler Verzweiflung versuchen, sich durch einen Sprung durch das Fenster zu retten... letzlich sterben fast 5000 Menschen.

Dagegen: Sintflut in Bangladesh. Menschen klettern auf die viel zu schwach gebauten Häuser, um sich vor dem Ertrinken zu retten; Es sterben x-mal mehr Menschen, als bei dem terroristischen Anschlag. Nur: Die Überschwemmung gehört zur Routine. Sollte es eigentlich noch mehr Entsetzen verursachen, dass alle paar Jahre eine so große Flut entsteht - Beachtung wird Katastrophen dieser Art nur noch selten geschenkt.

Nicht, dass es mir nicht leid tut, um die vielen Toten im WTC, besonders auch um die Verwandten, die, maybe, um ein Haar noch davongekommen sind - ein Schrecken mag das sein, den ich mir höchstwahrscheinlich nicht richtig vorstellen kann. Aber warum sollte man die Menschheit in Relationen sehen? "Die Würde des Menschen ist unantastbar", heißt es nun auch im bayrischen Grundgesetz, per Volksentscheid entschieden. Das meint auch den "Wert", der unabhängig von Herkunft, Staatsangehörigkeit, Glaubensbekenntnis u.v.a.m., unantastbar, und "immer gleich" ist.

Allerdings finde ich es komisch, dass wir uns soviel Gedanken darüber machen. Im Supermarkt nämlich könnte man die Materialien, aus denen der Mensch besteht für ugf. umgerechnet 12 Euronen kaufen...