Thema: CeBIT 2004
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20. March 2004, 03:08   #4
Shadow
 
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heute muss ein c+p reichen


Hannover (dpa/gms) - Liebhaber cineastischer Unterhaltung wird es freuen, die Filmindustrie dagegen nicht: Mehrere Hersteller präsentieren bei der Computermesse CeBIT in Hannover erste so genannte Double-Layer DVD-Brenner für das DVD+R- Format.

Auf die passenden Rohlinge lassen sich damit bis zu 8,5 Gigabyte Daten schreiben - fast doppelt so viel wie auf die bisher erhältlichen Single-Layer-Rohlinge. In vielen Fällen sind damit Eins-zu-Eins-Kopien von Film-DVDs möglich. Bisher musste der Originalfilm erst geschrumpft werden, um dann mit Einbußen bei der Film- und Tonqualität auf einen handelsüblichen Rohling zu passen.

«Damit ist uns ein Weltrekord bei der Schreibgeschwindigkeit gelungen, und gleichzeitig haben wir die Kapazität nahezu verdoppelt», sagt Leo van Leeuwen über die Double-Layer-DVD-R. Van Leeuwen ist bei Philips verantwortlich für den Bereich optische Speicher und Vorsitzender der DVD+RW Alliance. Hinzu komme, dass die neuen Scheiben auf bereits existierenden Playern abgespielt werden können.

Das japanische Elektronikunternehmen Sony schickt gleich zwei Brenner ins Rennen: Das DRU-700A wird in den PC eingebaut, beim DRX- 700 UL handelt es sich um ein externes Laufwerk. Im Double-Layer- Format schreiben die beiden Brenner mit 2,4-facher Geschwindigkeit. Herkömmliche DVD+Rs werden mit bis zu achtfachem Tempo gebrannt, DVD+RWs mit vierfacher Geschwindigkeit.

Der DRU-700A ist von Mai an für 249 Euro zu haben. Das externe Laufwerk DRX-700UL kommt für 349 Euro einen Monat später in den Handel. Bisher mussten Verbraucher nach der Einführung einer neuen Brennergeneration immer noch Wochen oder sogar Monate warten, bis auch Rohlinge in den Regalen lagen, die der Brenner mit Höchsttempo beschreiben konnte. Verzögerungen wird es laut Sony-Specher Nils Seib in Köln auch dieses Mal geben: Verbatim zum Beispiel, einer der wichtigsten Hersteller von Rohlingen, bringt die Rohlinge erst im Sommer in den Handel.

«Wir wollen möglichst zeitgleich liefern, aber zu einer Verzögerung von wenigen Wochen kann es kommen», sagt Georg Wilde, Pressesprecher bei Philips in Hamburg: Der niederländische Elektronikkonzern präsentiert in Hannover zwei Double-Layer-Brenner. Mit dem DVDRW885K lassen sich DL-DVD+Rs mit bis zu achtfacher Geschwindigkeit beschreiben. Diese Modell ist voraussichtlich für 169 Euro von April an erhältlich.

Doppelt so schnell wie der DVDRW885K ist nach Angaben von Philips der DVDR1640K. Er füllt die Double-Layer-Scheiben mit bis zu 16-fachem Tempo. Lieferbar ist der Schnellbrenner ab Juli, und kosten soll er 199 Euro.

Für das DVD-R-Format steht keine Double-Layer-Variante in Aussicht. Panasonic etwa, einer der führenden Vertreter im Minus-RW-Lager, setzt für seine DVD-Rekorder weiter auf die herkömmlichen DVD-RW und vor allem auf die DVD-ROM: Letztere bietet nach Ansicht Peter Weber, Manager für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, viele Vorteile. Dazu zählt er die einfache Editierbarkeit oder die Möglichkeit des zeitversetzten Fernsehens. «Die DVD-RAM lässt sich wie eine jederzeit auswechselbare Festplatte verwenden.»

Dass der Bedarf der Verbraucher an Speicherkapazität dennoch steigt, weiß man auch bei Panasonic. Peter Weber zufolge setzt sein Unternehmen dabei auf den DVD-Standard Blu Ray. Ein Single-Layer-Rohling würde dann mehr als 20, eine Double-Layer mehr als 40 Gigabyte fassen. «Damit lassen sich dann auch Fernsehsendungen im hochauflösenden HDTV-Standard aufnehmen», so Weber. In Deutschland wird es allerdings in diesem Jahr noch keine Blu-Ray-Produkte geben.