Thema: Stichtage
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28. June 2006, 07:49   #210
Jules
 
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28. Juni 1803: der VDI gründet das Deutsche Museum der Naturwissenschaften + Technik

Das Deutsche Museum in München ist mit ca. 28.000 ausgestellten Objekten aus rund 50 Bereichen der Naturwissenschaften und der Technik das größte naturwissenschaftlich-technische Museum der Welt. Der umfangreiche Bestand an wertvollen technischen und naturwissenschaftlichen Originalexponaten wird jährlich von ca. 1,5 Millionen Menschen besucht.

Geschichte des Deutschen Museums

Die Geschichte des Deutschen Museums läßt sich ungefähr in drei wesentliche Phasen gliedern:

In der Aufbauzeit von 1903 bis 1925 waren die Sammlungen in provisorischen Räumlichkeiten wie dem alten Gebäude des Bayrischen Nationalmuseums an der Maximilianstraße und der Schwere-Reiter-Kaserne an der Zweibrückenstraße gegenüber der Kohleninsel untergebracht. In diese Periode fällt der Neubau der Ausstellungsgebäude auf der Kohleninsel, die Einwerbung von Geld- und Sachspenden zur Finanzierung des Neubaus und dem Aufbau der Sammlungen sowie die Erarbeitung der Sammlungspolitik und die Organisation der Museumsverwaltung. Diese Aufbauzeit ist durch den Einfluß Oskar von Millers gekennzeichnet und wird durch den Ersten Weltkrieg und die Verwerfungen der Nachkriegszeit geprägt.
Nach der Eröffnung des Neubaus auf der Kohleninsel begann 1925 die zweite Periode. Die organisatorischen Strukturen wurden gefestigt, es ging in den politisch instabilen Jahren der späten Weimarer Republik und der Zeit des Nationalsozialismus darum, die Selbstbestimmung der Museumsleitung zu erhalten. Der Vorstand um Oskar von Miller vertrat die Auffassung, das Deutsche Museum müsse unpolitisch bleiben, was bereits Mitte der 1920er Jahre zu Anfeindungen durch die Nationalsozialisten führte. Als besonderes Politikum erwies sich eine Bismarck-Statue, die für die Ehrenhalle des Museums gestiftet wurde, deren Aufstellung dort von Miller aber verweigerte. Auch die international ausgerichtete Sammlungspolitik wurde von rechtsnationalen Kreisen scharf kritisiert. Diese Vorbelastung führte nach 1933 dazu, dass das Verhältnis von Museumsleitung und politischer Führung angespannt war. Die konservativen Eliten im Vorstand konnten sich jedoch behaupten, lediglich mit Fritz Todt stieg 1934 eine Persönlichkeit der NSDAP in den Museumsvorstand auf. Durch Bombentreffer wurden 1944 etwa 80% des Sammlungsbestandes und ein großer Teil der Gebäude auf der Museumsinsel zerstört.
Der Wiederaufbau hatte noch während der nationalsozialistischen Herrschaft im Februar 1945 begonnen. Im Oktober 1947 wurde eine erste Sonderschau zum Dieselmotor gezeigt und am 7. Mai 1948 wurde das Museum offiziell wiedereröffnet. Erst im Jahr 1969 erreichte das Museum wieder die Ausstellungsfläche der Vorkriegszeit. Die Gebäude wurde in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgebaut, währenddessen die Präsentation der Sammlungen neu gestaltet wurde.
Etwa seit 1970 befindet sich das Deutsche Museum erstmals in seiner Geschichte im „Normalbetrieb“. Mit der Berufung eines Generaldirektors (ebenfalls 1970) wurde die Museumsverwaltung professionalisiert. Um mit dem technischen Wandel mithalten zu können, wurden und werden regelmäßig neue Sammlungen oder Sonderausstellungen gezeigt. Die erste Außenstelle wurde 1992 mit der Flugwerft Schleißheim auf dem Gelände des alten Schleißheimer Flughafens eröffnet. Es folgten 1995 das Deutsche Museum in Bonn und 2003 das Verkehrzentrum auf der Münchner Theresienhöhe.

Ständige Ausstellungen auf der Museumsinsel in München

Agrar- und Lebensmitteltechnik
Altamira-Höhle
Amateurfunk
Astronomie
Bergbau
Brückenbau
Chemie
Drucktechnik
Eisenbahn und Bergbahnen
Energietechnik
In der Abteilung werden grundlegende Informationen aus dem Bereich der Energietechnik zum Energieverbrauch, zur Energieumwandlung und zur Energieverwendung gemacht. Die verschiedenen Primärenergien werden dargestellt und dann besonders auf die Nutzung der Sonnenenergie eingegangen. Die Möglichkeiten und Probleme der Energiespeicherung werden aufgezeigt. Im Themenkomplex Kernenergie werden die physikalischen Grundlagen der Kernspaltung, der grundsätzliche Aufbau von Kernkraftwerken und Konzepte zur Gefahrenabwehr vorgestellt. Die beim Betrieb von Kernkraftwerken entstehende künstliche Radioaktivität wird mit anderen Formen der künstlichen und der natürlichen Radioaktivität verglichen und die verschiedenen Arten der Lagerung von radioaktiven Abfällen aufgezeigt.
Erdöl und Erdgas
Foucaultsches Pendel
Geodäsie
In der Abteilung werden die Methoden der Geodäsie und deren Entwicklungen dargestellt, um die Erdoberfläche zu vermessen und die Gestalt der Erde zu bestimmen. Bei den Messmethoden sieht man Geräte, mit denen man Längen, Winkel und Höhen misst, um damit die Lage eines Ortes zu bestimmen. Auch Messungen mittels Astronomie oder Satelliten werden vorgestellt. Ein besonderer Bereich befasst sich mit dem Kataster, dem Grundbuch und der Flurkarte. Auch auf die Methoden der Ingenieurvermessung von Bauwerken, technischen Anlagen und sportlichen Leistungen wird eingegangen. Schließlich werden die unterschiedlichen Darstellungen der Erde mittels Globen und Landkarten an Beispielen gezeigt. In dem Bereich Orientierung mit Landkarte und Kompass kann man lernen, wie man sich damit in der Natur zurecht findet.
Glastechnik
Die Abteilung gliedert sich in die vier Bereiche Glas als Werkstoff, Hohlglas, Flachglas und Spezialglas. Im ersten Teil werden die Bestandteile, wichtige Eigenschaften des Glases und die geschichtliche Entwicklung der Glasherstellung in Modellen gezeigt. Die Herstellung von Hohlgläsern ist von der Glasmacherpfeife bis zur modernen Massenherstellung zu sehen. Die Herstellung von Flachglas kann man an Hand der alten Techniken zur Herstellung aus Hohlglas und die Massenfertigung, die erst im 20. Jh. erfunden wurde, kennen lernen. Die unterschiedlichen Grundstoffe und Eigenschaften von Spezialgläsern werden an Beispielen aus den Anwendungsbereichen Optik, Elektrotechnik, Chemie und Pharmazie verdeutlicht.
Informatik
In dieser Abteilung werden unter anderem ein Nachbau des Z3 sowie der originale Z4 des Computer-Pioniers Konrad Zuse präsentiert. Der Z3 gilt als erste vollständig programmierbare Rechenmaschine der Welt.
Keramik
Kutschen und Fahrräder
Kraftmaschinen
In der Abteilung sind Kraftmaschinen entsprechend der Art ihrer Energieumwandlung ausgestellt. Es beginnt mit den Muskelkraftmaschinen und den verschiedenen Wind- und Wasserrädern, die noch durch die Wasserturbinen ergänzt werden.
Bei den Dampfmaschinen sind besonders sehenswert der Nachbau einer doppelt wirkenden Wattschen Betriebsdampfmaschine von 1788 und die Ventildampfmaschine der Gebrüder Sulzer aus dem Jahr 1865. Die Dampfturbinen von Carl Gustav Patrik de Laval (1888) und Charles Parsons (1889) zeigen den Übergang von den Kolbendampfmaschinen zu den in der modernen Stromerzeugung dominierenden Dampfturbinen.
Bei den Verbrennungsmotoren sind der erste stationäre Viertakt-Otto-Motor von 1876 und die daraus abgeleiteten Fahrzeugmotoren von Gottlieb Daimler (1886/1889) zu sehen. An weiteren Verbrennungsmotoren sind der Dieselmotor von Rudolf Diesel (1897), Wankelmotoren und Strahltriebwerke ausgestellt.
Luftfahrt / Raumfahrt
Maschinenelemente
Maß und Gewicht
Mathematisches Kabinett
Metalle
Mikroelektronik
Musikinstrumente
Museumsgeschichte
Papier
Pharmazie
Mittelpunkt und raumbeherrschender Blickfang der Ausstellung ist das begehbare Modell einer menschlichen Zelle, die um den Faktor 350.000 vergrößert ist. Der Besucher erhält so einen Einblick in den Aufbau und in biochemische Prozesse der kleinsten Lebenseinheit. Die Ausstellung umfasst zehn Themengebiete, die von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionskrankheiten über Schmerzbekämpfung und Empfängnisverhütung bis zur Herstellung und Entwicklung von Arzneimitteln reichen. Den Abschluss bildet die Rekonstruktion der historischen Apotheke des Klosters St. Emmeram in Regensburg, die bereits seit 1925 im Deutschen Museum zu sehen ist.
Physik
Planetarium
Raumfahrt
Schifffahrt
Starkstromtechnik
Technisches Spielzeug
Telekommunikation
Textiltechnik
Tunnelbau
Umwelt
Wasserbau
Diese Abteilung befasst sich sowohl mit Bauten im Wasser, wie Schleusen, Staumauern und Flusslaufgestaltung als auch über das Wasser, nämlich Brücken. Es sind anschauliche Modelle von Flussbrücken, angefangen bei Cäsars Rheinbrücke bis hin zu modernen Autobahnbrücken ausgestellt. Durch den ganzen Ausstellungsraum führt eine Schrägseilbrücke, auf der die Besucher laufen können und auch die momentane Brückenschwankung angezeigt wird.
Werkzeugmaschinen
Wissenschaftliche Instrumente
Zeitmessung
Außerdem werden Sonderausstellungen zu aktuellen Themen angeboten.


Führungen
In zahlreichen Abteilungen werden zu bestimmten Tageszeiten Führungen angeboten, an denen jeder Besucher ohne Voranmeldung teilnehmen kann.

Führungen für Schulklassen, Fachführungen und Führungen in Fremdsprachen können auf Voranmeldung durchgeführt werden.

Das Kinderreich bietet Kindern in Begleitung Erwachsener spielenden Zugang zu technischen Fragestellungen.

Eine der bekanntesten Vorführungen ist die Hochspannungsanlage im Erdgeschoss, in der spektakuläre Experimente gezeigt werden wie z. B. die Vorführung eines Faradayschen Käfig, in dem ein Mensch Platz nimmt, oder Blitzeinschläge in ein Miniaturhaus.

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