Einzelnen Beitrag anzeigen
24. October 2005, 22:36   #2
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... danke, das ist ein guter Tip. Aber ich lasse nur Hörbücher an meine Ohren, wenn sie von Christian Brückner (deutsche Synchron-Stimme von Robert De Niro und Harvey Keitel) gesprochen werden *g*. Ist natürlich nur Spaß, denn es gibt auch noch andere gute Sprecher.

Allerdings halte ich persönlich generell nicht viel von dem zur Zeit modischen Hörbücher-Trend. Die Menschen (leider auch ich) lesen ohnehin schon viel zu wenig. Und dann wundert man sich, daß viele auch immer schlechter schreiben.

Ein Buch bleibt ein Buch und ist auch nicht wirklich durch ein Hörbuch ersetzbar, weil der Leser seine eigene Interpretation finden soll. Er soll sich beim Lesen in seiner Phantasie die Akteure vorstellen, sich die Welt des Romans nach seinen ganz persönlichen Eindrücken ausmalen. Das kann er beim Hören zwar auch, aber schon allein durch die Betonung oder durch willkürlich gesetzte Pausen kann der Vorleser den Zuhörer beeinflussen.

Andererseits sage ich aber auch: Lieber ein Literatur-Muffel erfreut sich an einem Hörbuch als daß er weiterhin überhaupt nicht mit schöngeistigen Dingen in Berührung kommt. Somit hat die Erfindung auch durchaus etwas Gutes.

Das einzige Hörbuch, das ich bis jetzt besitze, ist die Autobiographie "Mein Leben" von Marcel Reich-Ranicki. Nicht nur, weil es ein wirklich lesenswertes Buch ist, bei dem sich der sonst so schrille Selbstdarsteller auf angenehme Art ausnahmsweise einmal sehr zurückgenommen hat, sondern weil er auch die Hörbuch-Version auf zwei CDs selbst gesprochen hat, so daß man auch nicht durch einen "fremden" Vorleser beeinflußt wird.

Gruß Ben