Einzelnen Beitrag anzeigen
7. June 2006, 23:50   #23
peter2810
 
Benutzerbild von peter2810
 
Registriert seit: December 2001
Ort: Ruhrgebiet
Beiträge: 525
Fahrer wollen nicht vergessen: Schnellgericht


Michael Schumacher hat sich viel vorgenommen für das kommende Grand-Prix-Wochenende in Silverstone. "Unser Ziel steht außer Frage: wir fahren nach Silverstone, um zu gewinnen", gibt sich der Ferrari-Star auf seiner Internetseite kämpferisch. Bei einem Rückstand von 21 Punkten auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso bleibt Schumacher auch gar nichts anderes übrig als die Flucht nach vorne. Wenn Schumacher den 8. WM-Lauf nicht gewinnt, kann er den Titel fast schon abschreiben.

Doch hat Schumi den Kopf frei, um sich auf den WM-Kampf zu konzentrieren? In Silverstone, wo der 37-Jährige die bittersten Stunden seiner Karriere erlebte, wird Schumacher auch die jüngere Vergangenheit einholen: sein umstrittenes Park-Manöver im Qualifying von Monte Carlo, mit dem er die Wut der Fans und seiner Kollegen auf sich gezogen hat. Schumacher und sein Team möchten die Sache am liebsten zu den Akten legen, doch die anderen Fahrer sind immer noch stinksauer. Williams-Pilot Mark Webber: "Ferrari will einen Strich darunter ziehen, weil sie genau wissen, dass es Absicht war. Aber niemand sonst will das."

Trulli: Er kann uns nicht erzählen, was er will

Deshalb haben die Piloten Schumacher zum Rapport bestellt; Gerüchten zu Folge wollen sie den Ferrari-Star zum Rücktritt als Sprecher der Fahrergewerkschaft (GPDA) zwingen. "Ja, in Silverstone wird es ein Treffen der Fahrer geben, und man wird Michael zur Rede stellen", bestätigte Toyota-Mann Jarno Trulli dem britischen Fachmagazin 'autosport'. "Er kann vielleicht den Medien erzählen, was er will, aber bei den Fahrern kann er das bestimmt nicht tun."

Schumacher lässt das Anliegen seiner Kollegen scheinbar kalt. Die Fahrer sollten mit den Sportkommissaren reden, das hätte er ja schließlich auch getan. "Es ist nicht der Job der Fahrer, mich deshalb anzusprechen", sagte Schumacher, dem die Sportkommissare bei der umstrittenen Aktion in Monaco Absicht unterstellt und ihn vom ersten auf den letzten Startplatz strafversetzt hatten. Nicht nur von seinen Kollegen, auch von den Rängen wird Schumacher in Silverstone ein rauer Wind entgegenschlagen. Für die britischen Motorsportfans ist der Deutsche seit seinen Duellen mit Damon Hill ein Feindbild. Durch den Vorfall von Monaco sehen sie sich in ihrer Meinung bestätigt.
Platzt Schumis Traum vom 8. Titel?


Die englische Zeitung 'The Guardia' hat Schumi bereits aus den Geschichtsbüchern der Formel 1 gestrichen: "Schumacher darf nicht länger in einem Atemzug mit den wahren Helden wie Senna oder Fangio genant werden." Englands Formel-1-Idol Sir Stirling Moss glaubt: "Silverstone wird kein besonders schönes Rennen für ihn." Wieder einmal könnte der Große Preis von Großbritannien für Schumacher zum Schicksals-GP werden.

Auch wenn er schon dreimal in Silverstone gewonnen (1998, 2002, 2004) hat, verbindet Schumacher mit dem Rennen auf der Insel mehr dunkle Kapitel. Am 7. Juli 1994 ignorierte er die Schwarze Flagge, bekam deshalb nachträglich den zweiten Platz aberkannt und wurde vom Internationalen Automobilverband (FIA) für zwei Rennen gesperrt. Am 11. Juli 1999 kam Schumacher beim schwersten Unfall seiner Karriere mit einem doppelten Beinbruch sogar noch glimpflich davon, allerdings musste er sechs Rennen pausieren und büßte dadurch alle Chancen auf den Gewinn des WM-Titels ein. Dieses Schicksal droht dem 86-maligen GP-Sieger erneut: Sollte er wieder das Duell gegen Weltmeister Fernando Alonso verlieren, platzt Schumis Traum vom 8. Titel.

Quelle RTL Sport

in Silverstone wird Schumacher zeigen müssen ob er dem druck gewachsen ist