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27. May 2002, 20:11   #1
Marie
 
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Chronik: Lebensmittel-Skandale in Deutschland

Berlin (dpa) - Immer wieder sorgten Lebensmittelskandale in Deutschland für Schlagzeilen. Die BSE-Krise - der unzweifelhaft größte Skandal -, aber auch Würmer in Fischen oder gepanschter Wein entsetzten die Kunden und führten zumindest vorübergehend zu Änderungen im Kaufverhalten:

1985 - Nach Entdeckung einer gesundheitsgefährdenden Chemikalie in Weinen werden Millionen von Flaschen vom Markt genommen. Vor allem österreichische, aber auch deutsche Weine, sind von dem Skandal um den mit Diäthylenglykol gepanschten Rebensaft betroffen. Eine vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichte Liste enthält die Namen von mehreren hundert Weinen.

1987 - Ein Beitrag des ARD-Fernsehmagazins «Monitor» über Larven von Fadenwürmern in Fischen führt bei Freunden von Meeresfrüchten zu Ekel und stürzt die Fischwirtschaft in eine Krise. Die Nematoden genannten Parasiten sind vor allem in den Eingeweiden von Seefischen zu finden. In Folge werden neue Fischhygiene-Verordnungen erlassen - unter anderem dürfen größere Fische nur noch ausgenommen verkauft werden. Zehn Jahre später werden in Proben erneut Nematoden entdeckt.

1993 - Berichte über angeblich verdorbenes Fleisch in den Kühltruhen von Supermärkten und Warenhäusern machen Schlagzeilen. In Zusammenhang mit Angaben des «Spiegel» über Mängel in Schlachthöfen räumt ein Experte des Bundesgesundheitsamtes ein, dass es offenbar «schwarze Schafe» gebe, die beanstandetes Fleisch in krimineller Weise in den Handel brächten.

1997 - Ein Skandal um illegale Rindfleisch-Importe aus Großbritannien verunsichert die Verbraucher. Nachdem zuvor seit Mitte der 90er Jahre Bilder von an der Rinderseuche BSE erkrankten torkelnden und sterbenden Rindern Entsetzen ausgelöst hatten, geht der Rindfleischkonsum der Bundesbürger zurück. Aus Angst vor BSE werden auch in Deutschland tausende Rinder vorbeugend getötet.

2000 - Trotzdem trifft es schließlich auch die Bundesrepublik: Ende November wird erstmals bei einem Rind in Deutschland der Rinderwahnsinn festgestellt. Der Rindfleischkonsum geht vorübergehend massiv zurück. Bis heute wurde BSE bei mehr als 180 Rindern festgestellt, knapp die Hälfte davon in Bayern.

2001 - Ende des Jahres gelangen Shrimps aus Asien über die Niederlande nach Deutschland, die mit dem in der EU verbotenen Antibiotikum Chloramphenicol belastet sind. Das Verbraucherministerium gerät in die Kritik, weil Warnmeldungen verschleppt werden. Zwei Mitarbeiter des Ministeriums werden von ihren Aufgaben entbunden. Die EU beschließt, die Einfuhr von Shrimps, Geflügel, Honig und Kaninchenfleisch aus China zu verbieten.

2002 - Zu Jahresbeginn kommt durch einen «verwaltungstechnischen Irrtum» ebenfalls mit Chloramphenicol belastetes Kalbfleisch aus den Niederlanden nach Deutschland und dort in den Handel.



Was ist für uns noch sicher? Was können wir tun?
Vergiften wir uns immer mehr und was wird mal aus unseren Kindern?