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4. March 2008, 08:41   #2
jupp11
 
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Zitat:
"Die Gustloff" sei auf "eine ganz schlichte handwerkliche Weise gescheitert: an den Unzulänglichkeiten des Skripts und der Regie", schieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Rund um den Untergang hatten sich die Filmemacher zusätzliche Figuren und Wendungen einfallen lassen, die nicht dem wahren Verlauf entsprachen.

Quelle
Ich habe die Zeit nicht selbst miterlebt, aber im entfernten Verwandtenkreis wurden auch Opfer des Untergangs der Gustloff beklagt.

Ich hab ohnehin meine Probleme mit spiefilmischer Aufbereitung historischer Ereignisse - insbesondere wenn sie aus dem scheinbar unerschöpflichen Reservoir der 12 Jahre zwischen 1933 und 1945 schöpfen.

Klar, es gibt wirklich gut gemachte Aufarbeitungen, aber ich habe mit dieser Zeit insofern abgeschlossen, als dass mein Urteil darüber recht gefestigt ist und ich irgendwie nicht nachvollziehen kann, warum man an (sicher grauenvollen) Schicksalen im Volk der Haupttäter versucht, die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung auseinander zu dividieren.

"Der böse Junge hat mir vors Schienbein getreten! - Naja, du hast ihm ja auch beide Arme gebrochen. - Deswegen muss er mich doch nicht treten - der ist ein gewalttätiges Monstrum!"

Bei einer derartigen Sachlage erfordert es schon einiges an Gespür und dazu handwerkiches Können und ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Schauspieler, um glaubhaft überzukommen.

Und das hat, nicht nur hier, gefehlt.

tschao

jupp11