Thema: Stichtage
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28. May 2006, 17:07   #172
Jules
 
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21. Mai 1980: In Berlin stürzt die Kongreßhalle (Schwangere Auster) ein

Die Kongreßhalle ist ein Gebäude im Tiergarten in Berlin. Dem Berliner Volksmund wird auch die Bezeichnung Schwangere Auster nachgesagt. Die Kongreßhalle ist seit 1989 Sitz des Veranstalters Haus der Kulturen der Welt.

Sie wurde 1956/57 als Beitrag der USA zur internationalen Architektur-Ausstellung Interbau errichtet und als Geschenk an Berlin übergeben. Der Architekt Hugh Stubbins entwarf sie als eine Konstruktion aus zwei Bögen aus Stahlbeton mit gemeinsamem Fußpunkt, die schräg stehend auseinander geklappt sind und zwischen sich die Dachkonstruktion spannen. Sie sind auf einem flachen, rechteckigen Sockelgeschoss errichtet.

Straßenseitig befindet sich eine Anlage aus mehreren Wasserbecken mit Springbrunnen und einer Plastik von Henry Moore, und spreeseitig liegt ein Garten-Café am Spreeufer.

Am 21. Mai 1980 stürzte die Dachkonstruktion während einer Konferenz des Rings Deutscher Makler teilweise ein, wobei ein Redakteur des Sender Freies Berlin tödlich verletzt wurde. Der Einsturz wurde nicht durch einen Statikfehler verursacht sondern durch eine fehlerhafte Konstruktion und in erster Linie durch Ausführungsmängel. Die ungenügende Verpressung der Hüllrohre der Spannglieder und die dadurch ausgelöste Korrosion des Spannstahls führte zu einem Versagen der Konstruktion. Das Gutachten zum Teileinsturz der Kongresshalle fasste das Geschehen wie folgt zusammen: „Der Einsturz des südlichen Außendaches und Randbogens der Kongresshalle in Berlin wurde durch konstruktive Mängel bei der Planung und Bauausführung der Außendächer und als Folge davon durch korrosionsbedingte Brüche ihrer den Randbogen tragenden Spannglieder verursacht.“ Die Kongreßhalle wurde 1987 unter Leitung der Architekten Hans-Peter Störl und Wolf Rüdiger Borchardt wiederaufgebaut.

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