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10. November 2003, 14:25   #24
Glühwürmchen
 
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Beiträge: 4.319
Der Beitrag von Ben war für mich am schlimmsten, da er erschreckend nüchtern wiedergibt, was auch bei mir zutrifft.

Bis auf die Willensstärke beim aufhören, man muss nur einen sichtbaren Grund dazu haben. Bei dem einen ist es der Spruch des Arztes, dass man sofort aufhören muss, sonst..., beim nächsten, meinem Nachbarn, kam der plötzlich starke Gedanke: ich will nicht mehr!, bei dem anderen, wie bei mir, ist es die Schwangerschaft. Von heute auf morgen war ich Nichtraucherin. Diese Statistiken, dass man haben könnte, wegen, aber und... die wirken nicht wirklich, solange man sich selber gesund fühlt.

Kaum hatte ich abgestillt, da kaufte ich mir auch schon das erste Päckchen. Die erste Zigarette war grauselig. Mir wurde schwindelig, übel und der Geschmack *brrrr* Tja, und anstatt zu sagen, dass man es dann besser ganz lässt, habe ich Blödtussi mir gedacht: Bei der Nächsten wird es bestimmt nicht mehr so schlimm sein. Das war vor 13 Jahren, seit dem habe ich nicht mehr aufgehört.
Aber die Panik, die Ben beschreibt, die kenne ich auch. Abends ein Blick in die Schachtel - reicht das bis morgen? Hm, besser nochmal schnell los, bevor ich keine mehr habe. Auch vor dem Flug über 10 Stunden war meine einzige Sorge: Wie halte ich das ohne Zigaretten aus? Das Kaugummi war meine Rettung.

Aber ich merke eine Veränderung im Verhalten der Raucher. In unserem Bekanntenkreis waren damals sicher 2/3 Raucher. Nichtraucher hatten sich entsprechend anzupassen. Dann war es irgendwann 50/50 und die Stimmen wurden lauter, Grüppchen bildeten sich, traurig, aber wahr. Jetzt ist es die Minderheit, die noch raucht und entsprechend haben wir uns anzupassen. Seltsam, aber die meisten Nichtmehrraucher sind die Männer, die wiederum aber schlimmer meckern als die, die noch nie geraucht haben.

In meiner Familie bin ich der einzige Raucher, deshalb verbiete ich mir auch selber in der oberen Etage zu rauchen, wo unsere Schlafzimmer sind. Bei den Schwiegereltern rauche ich nur im Wintergarten und im Auto verbiete ich es, wenn ein Nichtraucher anwesend ist.
Beim Essen finde ich es zum k.... wenn man noch nicht einmal abwarten kann, bis der Letzte seinen Teller leer hat.
Was mich jedoch stören würde, wäre ein Rauchverbot in meiner Stammkneipe. Ich glaub, ich würde das Lokal wechseln, denn durch den Alkoholgenuss, die Gesellschaft usw. steigt der Bedarf an dem Suchtstoff und das würde schwierig werden.