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23. February 2007, 11:29   #10
Ben-99
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Registriert seit: June 2003
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... daß das Projekt von VW gesponsert wird, war klar. Daß es sich dabei jedoch von Anfang an um reine (bezahlte) Reklame handelte, dürften wohl nur wenige Leser des Blogs geahnt haben. "Eine Gefahr der Inflationierung sehen die Werber nicht, da die Figur für Reklamezwecke noch unverbraucht sei", heißt es in dem Artikel. Genau das steht nun aber zu befürchten. Und ein paar Absätze vorher wird ebenso blauäugig argumentiert:

Zitat:
Die Werber haben nicht die Befürchtung, durch das Outing des Geldgebers ihre Zielgruppe zu verprellen. Die Blogosphäre ist schnell zu begeistern, reagiert aber auf Versuche, sie hinters Licht zu führen äußerst aggressiv. "Wir können kaum in diese Falle tappen, weil Horst Schlämmer von vornherein schon eine Kunstfigur war", ist von Zitzewitz überzeugt. Zudem sei bei ihm - im Gegensatz zu Figuren, die eigens für die Web-Werbung ersonnen werden-, jedem klar, dass hinter Horst Schlämmer immer irgendein kommerzielles Interesse stehe. Und sei es nur der Quotentrieb der Fernsehsender.

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Eine äußerst fade, wenn nicht gar fadenscheinige Begründung. Da bin ich doch mal sehr gespannt, was Hape Kerkeling selbst dazu sagen wird. Ich halte das für äußerst riskant und erinnere noch einmal an das letzte Interview mit Loriot, in dem er erklärte, warum er aus gutem Grund stets Werbe-Angebote abgelehnt und dadurch auch bewußt auf Millionen verzichtet hat.

Was gierigen Absahnern wie Jauch, Beckmann & Co. offenbar nicht schadet, kann für Leute wie Harald Schmidt und eben auch Hape Kerkeling gefährlich werden, weil es nicht zu ihrem Image paßt. So fanden viele Fans von "Dirty Harry" seine Mitwirkung an der äußert miesen Media-Markt-Reklame unter aller "Sau". Inzwischen gehen seine Einschaltquoten in den Keller, und auch ich sehe mir seine öden Sendungen schon seit längerem kaum noch an, halte ihn inzwischen für einen in jeder Hinsicht satten, arroganten, überbezahlten Langweiler und gönne der ARD die sich abzeichnende finanzielle Pleite nach der riskanten Vertragsverlängerung.

Was Kerkeling betrifft: Einen Ausrutscher darf sich jeder mal leisten, und deshalb wird es seiner Beliebtheit wohl auch langfristig nicht schaden – vorausgesetzt, daß er in Zukunft besser zwischen Komik und Kohle abwägt und nicht noch einmal riskiert, daß eine so wunderbare Figur wie "Horst Schlämmer" bei künftigen TV-Auftritten nicht mehr unbelastet ist, weil der Zuschauer ab jetzt immer eine Schleichwerbung für irgendein Produkt vermuten wird. Schade.

Tommygoler sei es gedankt, daß er hier schon vor Wochen als Erster auf den womöglich kommerziellen Hintergrund des Blogs hinwies. Und weil sich das Skats nicht als kostenlosen Vermarktungshelfer für Werbeagenturen sieht, werde ich gleich auch noch die Überschrift entsprechend "anpassen".

Gruß Ben