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20. February 2002, 22:16   #1
Zaphod Beeblebrox
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A question of aesthetics

Hi!
Ich hab mich auch mal dran gemacht eine Geschichte zu schreiben, hab aber bisher erst 3 Seiten Uuuund deshalb poste ich hier mal die erste, vielleicht gefällt euch die Geschichte ja soweit



[ A question of aesthetics ]
(Arbeitstitel)

Es war einer der Tage, an dem man sich wünscht, man sei besser einfach nicht aufgestanden. Auch wenn in Anbetracht der momentanen Situation auch ein gemütliches „Im-Bett-Schlafen“ diesen Tag sicher nicht besser gemacht hätte. Klar gab es viele Gründe, wieso ein Tag schlecht sein konnte. Man konnte sich zum Beispiel morgens im Bad den Zeh stoßen was sehr schmerzhaft ist. Auch könnte ein finanzieller Verlust der Grund für schlechte Laune sein – zumindest nach den Maßstäben der westlichen Zivilisation des Jahres 2002 nach Christi Geburt. Doch all das wirkte irgendwie winzig (selbst wenn mal ein paar Milliarden hier und da verschwanden) im Gegensatz zu dem riesigen schwarzen Loch, welches sich mit einer sehr großen (der passendere Ausdruck wäre wohl „enormen“) Geschwindigkeit auf unseren kleinen Planet Erde zubewegte.
Doch Steve schlief trotzdem gemütlich in seinem Bett. Es kümmerte ihn wenig, dass dies vielleicht sein letzter Schlaf sein konnte, hauptsache er genoß ihn. Doch eben dies wurde ihm nicht gegönnt. Es war etwa 11:00 Uhr morgens, als Steve beschloss, den anderen Menschen beim plündern und randalieren zu helfen – auch wenn er dies ersteinmal gemütlich in seinem Bad tun würde. Er schob seine Decke ein wenig zur Seite und schaute auf den Wecker, der ihn mit grünen LEDs anblinkte. Steve murmelte irgendwas in seinen Dreitagebart, schaute noch einmal kurz auf die Anzeige und beschloss, sich nun doch zu erheben. Dies fiel ihm sichtlich schwer. Er schlurfte in paar Meter durch seine Wohnung auf der Suche nach einer Zeitung. Gewiss war er nicht in der Lage auch nur annähernd alle Wörter entziffern zu können, dafür waren die Steroid- und Alkoholwerte in seinem Blut noch viel zu hoch. Er suchte fast schon verzweifelt das Datum, als er es in kleinen schwarzen Lettern in der oberen linken Ecke der Zeitung entdecke: 01.06.2268 – ein hässliches Jahr wie er fand. Die Zahlen strahlten keinerlei Ästetik aus, wie dies zum Beispiel im Jahr 2222 noch der Fall war. Ja, die Zeit verging zu schnell.
Mit seinen halb-geschlossenen Augen versuchte Steve den Grund zu finden, wieso er sich denn –mal wieder- mit Drogen vollgepumpt hatte. Egal wie er suchte, er fand nichts in der Zeitung... doch dann kam ihm die Idee: Er nahm die Zeitung –deren Titel er wegen einem größeren Brandfleck nicht mehr lesen konnte- und ging damit zur Wand. Steve war technisch sicher kein Profi, doch er interessierte sich sehr für Handarbeit, die in diesen Jahren nicht mehr gefragt war. Maschinen hatten alle wichtigen Posten von Firmen besetzt, nur wenige Dinge wurden nicht von Maschinen erledigt. Eines dieser Dinge war es –wie seit 300 jähriger Tradition- verarmte Kinder dafür unterzubezahlen, dass sie gefälschte Waren herstellten und diese verkauften. Für manche Arbeiten waren sich selbst Maschinen zu schade. Steve versuche zwischenzeitlich, die Zeitung irgendwie an der Wand zu befestigen, so dass er ein wenig Abstand bekommen könnte. Unter einem alten Bild, welches schon fast nicht mehr zu sehen war, sich jedoch noch in einem teuren schweren Rahmen befand, klemmte Steve das Papier ein. Er ging weg... noch weiter.
„Na da kann ich ja lange suchen“, grummelte Steve während er sich die seine Konstruktion ansah. Auf der Titelseite stand in riesigen schwarzen Buchstaben:

Schwarzes Loch: Kollision mit der Erde in 4 Tagen –
Panik Weltweit


Auch wenn dies eines der Ereignisse war, dass nun wirklich tief in Steves Leben eingriff, so scherte es ihn dennoch nicht. Stattdessen hatte er sich auf einen alten rostigen Metallstuhl gesetzt und las ein wenig in seiner Zeitung. Obwohl sein Kopf ziemlich brummte war sein Geist klar – wie ihm schien zu klar. Er las:

„Das schwarze Loch, dessen Existenz nun seit über 100 Jahren bekannt ist, bewegt sich direkt auf die Erde zu.“

„Boah“, dachte Steve, „vielleicht wird der heutige Tag doch nicht so schlecht wie ich zuerst dachte.“ Den Rest konnte und wollte Steve nicht mehr lesen, denn so wichtig erschien ihm dieses Thema nun doch nicht.