Thema: Stichtage
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30. August 2006, 07:25   #274
Jules
 
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30. August 1955: Geburtstag Helge Schneider

Helge Schneider (* 30. August 1955 in Mülheim an der Ruhr) ist Unterhaltungskünstler, Schriftsteller, Film- und Theaterregisseur und Jazzmusiker. Bekannt wurde der Entertainer durch Bühnenshows, in denen er hintergründigen Unsinn, Parodien und Klamauk mit Jazzmusik verbindet. Das wichtigste Element seiner Arbeit ist die Improvisation.

Leben
Helge Schneider wurde am 30. August 1955 in Mülheim an der Ruhr geboren, wo er bis heute lebt. Seine Werke sind eng verbunden mit seiner Geburtsstadt und ihrer Umgebung, dem Ruhrgebiet. Schon in Schneiders früher Kindheit wird sein musikalisches Talent, vor allem seine Begabung für das Klavierspiel deutlich. Im Alter von fünf Jahren beginnt er mit dem Klavier- und mit sieben Jahren mit dem Cellospiel. Ebenso früh zeigen sich seine Ambitionen als Kabarettist: Er will „auf der Bühne stehen, Clown sein und Musik machen.“

Anfänglich ein guter Schüler, verliert Schneider bald jedes Interesse an der schulischen Laufbahn und bricht diese ohne Abschluss "in beiderseitigem Einverständnis" ab und beginnt eine Lehre als Bauzeichner.

1972 beginnt er nach einer Sonderbegabtenprüfung das Pianostudium am Duisburger Konservatorium, welches er bald darauf ebenfalls abbricht, weil ihm "das Auswendiglernen von Noten" nicht entspricht. Sein Interesse gilt vielmehr dem Jazz. In der folgenden Zeit versucht er sich erfolglos in verschiedenen Berufen wie Landschaftsgärtner, Dekorateur, Tierpfleger und Polsterer.

Seine Freizeit verbringt er in diesen Jahren gerne im Stehcafe von Eduscho, wo er die Menschen um sich herum beobachtet und sich Bewegungen und Sprechweisen einprägt. Als besonders beeindruckend und unterhaltsam empfindet er dabei ältere Männer, die trotz vieler Unzulänglichkeiten immer souverän bleiben. Diese "Oppas" werden zu seinem Vorbild. In Interviews nennt Schneider diese Zeit sein "Eduscho-Studium" und räumt ihr große Bedeutung für seine spätere Arbeit ein.

Ab 1977 ist Schneider ausschließlich künstlerisch tätig, da er sich nun vor die Aufgabe gestellt sieht seine Familie zu ernähren: Er verdient seinen Unterhalt durch Auftritte mit Peter Burschs Bröselmaschine sowie mit verschiedenen eigenen Bandprojekten (Schneider/Weiss Duo aka El Snyder & Charly McWhite, Helge Schneider Trio), als Studiomusiker (z.B. für Albert Mangelsdorff, Eckard Koltermann), mit Kompositionsaufträgen (für Werner Nekes), als Stummfilmbegleiter und als Schauspieler (u. a. mit Christoph Schlingensief). In diesen Jahren entwickelt er die Grundlagen seines musikalischen Stils und eignet sich große Bühnenerfahrung an.

1985 bis 1991 ist Schneider Ko-Moderator neben Evi Seibert und Reinhold Beckmann in der TV-Musik-Sendung Offshow des WDR, in der er kleine Sketche zeigt und Musiker interviewt. In der Sendung Queens Palace des Hessischen Rundfunks tritt er mit Sketchen auf, teilweise begleitet von Hans-Werner Olm.

1989 veröffentlicht Schneider seinen ersten Tonträger, „Seine größten Erfolge“ mit Songs aus dem Film "Johnny Flash".

Ab 1990 steigt Schneiders Bekanntheit in Deutschland durch seine Auftritte unter seinem selbstzugelegten Beinamen "Die singende Herrentorte", einer Mischung aus absurden Geschichten, parodistischen Schlagern und Jazzmusik.

1992 gelingt ihm der kommerzielle Durchbruch mit seinem fünften Album, „Guten Tach“.

1993 wird Schneider durch einen TV-Auftritt bei Wetten dass einem Millionenpublikum bekannt und das Stück „Katzeklo“ platziert sich in den deutschen Charts. Mit dem Kinostart von Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem erreicht der Kult um Schneider seinen Höhepunkt und löst in Deutschland eine kontrovers geführte Diskussion über den kulturellen Wert seiner Arbeit und die Situation des deutschen Humors an sich aus. Erst Jahre später wird Schneider als erfolgreicher Entertainer und Künstler allgemein anerkannt.

Helge Schneider ist geschieden und hat mit drei Frauen insgesamt vier Kinder, eines davon an Kindes Statt angenommen.

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