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11. July 2005, 12:38   #106
Ben-99
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Zitat:
Zitat von Akareyon

mußt mal 'n büschn helle sein. (...) mach mal ein bissl realpolitische Diskussion zu den anderen Themen, die Mexx schon angeschnitten
... ja, Aka, es genügt. Es war schon bei Deinem vorangegangenen Beitrag nicht zu übersehen, daß Dir die Hohl-Postings von Mexx anscheinend sehr gut gefallen, obwohl sie mit einer "realpolitischen Diskussion" so viel zu tun haben, als würde ich kurz mal in einen Thread über Programmieren reinreiern. Vielleicht weil Dich das an Deinen eigenen Stil erinnert, mit 1000 hübschen Worten eigentlich so gut wie nichts zu sagen, außer: Leute, es ist doch eh' alles Scheiße, Tagespolitik auch viel zu anstrengend, und man man kann sowieso keinen dieser Wichser in Berlin wählen.

Aber mal an die wirklich politisch Interessierten und vielleicht auch schon etwas Reiferen gerichtet: Ich sehe gerade, daß heute abend (ARD, Beckmann 23.05 Uhr) noch einmal das lange Gespräch mit Helmut Schmidt wiederholt wird, das letzten Dezember kurz vor seinem 86. Geburtstag gesendet wurde und mir recht gut gefallen hatte.

Schaut es Euch ruhig an, und Ihr werdet merken, wie geistig fit der alte Herr noch ist. Vor allem erinnert es an die Zeit, als die SPD noch wählbar war und Deutschland noch einen Kanzler von Format vorzeigen konnte, gegen den ein Schröder tatsächlich wie ein Würstchen wirkt. Von der CDU/CSU und FDP mit ihren sogenannten "Spitzen-Politikern" wie Merkel, Stoiber und Westerwelle einmal ganz zu schweigen.

Und das in einer sehr schwierigen Amtszeit, die auch von den blutigen Anschlägen der RAF geprägt war. Schon merkwürdig, daß damals viele, auch ich, an Helmut Schmidt nörgelten, daß er dem rechten Flügel der SPD zuzuordnen war, was wohl auch stimmt. Allerdings konnte damals niemand ahnen, was aus dieser ehemaligen Volkspartei einmal werden würde. Denn heute würde man Schmidt im Vergleich zu Otto Schily und anderen schon bald als Linken bezeichnen, der übrigens auch in diesem Gespräch keinen Hehl aus seiner tief empfundenen Abneigung gegen den amerikanischen Imperialismus und überhaupt der "Dummheit" mancher US-Präsidenten macht.

Ein Mann mit Prinzipien - der allerdings auch Schwächen zeigt, wie er den Zuschauern sehr anschaulich bewies, als er in den 75 Minuten exakt eine Packung Menthol-Zigaretten leer rauchte und am Ende sogar noch eine Lulle von Beckmann schnorrte ;-)

Gruß Ben