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20. May 2007, 21:00   #48
Ben-99
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... das wird wohl daran liegen, daß in Zukunft Oskar Lafontaine mit seiner Linkspartei erfreulicherweise die drittstärkste politische Kraft in unserem Land sein wird. Klar, daß sich dann auch die Pauli-Kicker aus diesem Anlaß endlich mal zusammenreißen und als Hätschel-Kind der linken Fußball-Fans nicht weiterhin im Abseits stehen möchten ;-)

Übrigens hat der Wunder-Trainer Huub Stevens, der den HSV als traurigen Absteiger-Kandidaten am Ende sensationell auf Platz 7 katapultiert hat, einen neuen Fan. Obwohl ich ihn als bekanntlich nur mäßiger Fußball-Begeisterter bis vor kurzem gar nicht kannte.

Doch dann saß er letzte Woche in der NDR-Regionalsendung "DAS!" auf dem roten Sofa, und die Zuschauer konnten einen sehr klugen Interview-Partner erleben, der auch auf mich durch seine ruhige, gelassene Art, wie er auch auf sehr persönliche Fragen ehrlich und ohne Umschweife antwortete, einen sehr guten Eindruck gemacht hat.

Was ich bis dahin nicht wußte: Während er Sonntag für Sonntag den HSV weiter nach oben trieb, lag seine Frau nach einer tragisch verlaufenen Operation im Koma, so daß er nicht wirklich Zeit und Lust verspürte, seinen Erfolg in Hamburg zu genießen und verständlicherweise lieber am Krankenbett seiner Frau in Holland saß, während hier bei den HSV-Fans die Sektkorken knallten.

In diesem Zusammenhang ist auch das ausführliche Interview mit ihm im "Hamburger Abendblatt" empfehlenswert:

"Sie hat mit den Augen Ja gesagt"

Und wenn man bedenkt, daß er vorher auch schon andere Vereine auf die Sprünge half, wundert es mich, daß man solche Leute nicht auch bei der Wahl eines neuen Bundestrainers in den engeren Kreis zieht. Denn Format hat dieser Mann. Er ist kein Dümmling aus dem untersten Pi(e)sa-Prekariat wie Berti Vogts, kein verko(r)kster selbstsüchtiger Blender wie Christoph Daum, der es zum Glück nicht geschafft hat und auch kein eitler Sprücheklopfer wie Franz Beckenbauer. Sondern Huub Stevens scheint ein Mann zu sein, der auf sympathische Art einfach nur verläßlich seinen guten Job als Trainer macht und keine großen Worte darüber verliert.

Daß er kein Deutscher ist, sollte dabei keine Rolle spielen, zumal ich die in jeder Hinsicht liberalen Holländer schon immer als meine Lieblingsnachbarn schätze und bewundere, von denen wir auch in anderen Bereichen eine Menge lernen könnten und auch übernehmen sollten.

Gruß Ben