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22. October 2007, 07:51   #9
Ben-99
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... nur selten traut sich ein Autor, auch mal etwas Positives über den spanischen Buhmann zu schreiben:

Zitat:
Vom Blitzstart der Ferraris überrumpelt, ließ sich der designierte Titelträger Lewis Hamilton auf einen völlig unnötigen Muskelvergleich mit seinem ungeliebten Teamrivalen Fernando Alonso ein, rutschte dabei von der Strecke und verlor alles. Zu dem frühen Zeitpunkt des Rennens wäre er sicher besser beraten gewesen, sich einfach einzureihen und seinen Punkte-Vorsprung gelassen ins Ziel zu fahren.

(...)

Zurück blieb ein Haufen frustrierter McLaren-Mercedes-Mitarbeiter, die sich allerdings die vielleicht gigantischste Pleite in der WM-Geschichte selbst zuschreiben dürfen. Noch nie hat sich ein Team im Laufe der Saison auf extremere Weise selbst demontiert als die deutsch-britische Kombination.

(...)

Fairness ist jedoch nicht der oberste Erfolgsgarant. Wäre Dennis über seinen Schatten gesprungen und hätte sich zumindest intern frühzeitig auf Alonso als Top-Fahrer festgelegt, hätte das Debakel womöglich verhindert werden können.

Mag der Spanier auch menschliche Defizite aufweisen, so ist er auf der Rennstrecke mit allen Wassern gewaschen und clever genug, Fehler in entscheidenden Situationen zu minimieren. Als Einzelkämpfer blieb er am Ende chancenlos

Mercedes-Debakel: Hitzkopf Hamilton vergeigt den Titel
Mit anderen Worten: McLaren-Mercedes hätte mit Alonso auch diesmal Weltmeister werden können, wenn man den Star-Fahrer von Anfang an als Nr. 1 im Team geführt und ihn auch so behandelt hätte, wie es in anderen Teams auch ganz normal ist. Oder glaubt etwa jemand allen Ernstes, Ferrari hätte Massa vor Räikkönen gewinnen lassen? Die hätten sich ganz sicher etwas einfallen lassen, auch wenn offiziell das "Stallorder"-Verbot gilt:

Zitat:
2002, Österreich, A1-Ring, Formel 1, Ferrari, der mit Vorsprung führende Rubens Barrichello musste Michael Schumacher auf der Zielgeraden passieren lassen. Schumacher und Ferrari wurden bei der Siegerehrung ausgepfiffen. Der Motorsportverband FIA änderte daraufhin die Regeln und hat derartig unsportliches Verhalten verboten.

Stallorder - Wikipedia
Mal im Ernst: Angenommen, Ferrari hätte Michael Schumacher in seiner besten Zeit einen Youngster wie Hamilton an die Seite gestellt, der überraschenderweise ständig ganz vorn fährt. Das hätte auch Schumi niemals akzeptiert und zwar völlig zu recht. Und Ferrari hätte zu Hamilton gesagt: Ist zwar toll wie Du als Knirps fährst, aber Du hast noch genügend Zeit, irgendwann auch mal Weltmeister zu werden. Derzeit ist aber Schumi die Nr. 1 bei uns im Team und basta!

Selten hat sich ein Rennteam so tief in die Scheiße geritten wie McLaren-Mercedes in dieser für das Image dieser Marken katastrophalen Saison. Kein Wunder, daß Fernando Alonso gelassen bleibt. Denn er könnte schon nächstes Jahr wieder Weltmeister werden, während Ron Dennis und Norbert Haug noch lange als die größten Stümper und Versager im Gedächtnis bleiben werden.

Gruß Ben