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6. May 2002, 21:19   #1
Marie
 
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Stress abbauen

Meditation: Damit Stress nicht krank macht (
Ruhe ist im 21. Jahrhundert zu einem kostbaren Gut geworden. Lärm, Hektik und ständige Reizüberflutung machen manche Menschen sogar krank. Durch buddhistische Meditation können Stressgeplagte jedoch wieder Kraft gewinnen. Einige Ärzte behandeln mit fernöstlichen Entspannungstechniken sogar chronisch Kranke - und das sehr erfolgreich.

Stress könne der entscheidende Auslöser für eine ernsthafte Erkrankung sein, meint Gustav Dobos, Chefarzt der Abteilung "Naturheilkunde und integrative Medizin" an den Kliniken Essen-Mitte. In nervenaufreibenden Situationen werden nämlich Stresshormone wie Adrenalin und Glukokortikoide freigesetzt. Werden diese Hormone sehr häufig ausgeschüttelt - wie dies bei nervösen Menschen der Fall ist - können sie das Immunsystem schwächen und langfristig zu chronischen Erkrankungen führen.


Beim Body-Scan sollen die Patienten Schmerzen ignorieren

Mit buddhistischen Meditationstechniken wollen die Essener Mediziner die Balance zwischen Anspannung und Entspannung wieder herstellen. Doch sie gehen noch weiter: Die Patienten sollen lernen, ihre Sinne für die Signale des Körpers zu sensibilisieren. In der Meditation werden äußere Reize ausgeblendet. Nur der Augenblick und die Besinnung auf den Organismus zählen. Schon die Konzentration auf den eigenen Atemrhythmus kann beruhigend wirken.

In einem zweiten Schritt beginnen die Patienten im so genannten Body-Scan-Verfahren, den Körper von den Haaren bis zu den Zehenspitzen zu erkunden. Dabei sollen sie ihre Befindlichkeiten - wie Schmerzen - ignorieren.


Wer meditiert, reagiert anders auf Strapazen

Durch die Besinnung auf den Körper werden nach Ansicht von Gustav Dobos die Selbstheilungskräfte stimuliert. Das Immunsystem wird positiv beeinflusst, denn die Ausschüttung von Stresshormonen lässt nach. "Wir haben festgestellt, dass bei einer täglichen Meditation von einer halben Stunde, der Körper anders auf Strapazen reagiert." Derartige Meditationstechniken lassen sich auch im Alltag jederzeit anwenden, etwa während der Fahrt mit der Straßenbahn oder nach dem Spaziergang auf einer Parkbank.

Doch im Gegensatz zu den USA werden Meditationstechniken hierzulande als Ergänzung zur klassischen Schulmedizin nur selten angewendet. In Essen aber konnte die Meditation Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern bereits helfen. Die Beschwerden reichten von Herz-Kreislauf-Störungen über Asthma bis zu Krebserkrankungen.

Ziel sei es, zu einem neuen Körperbewusstsein zu finden, sagt Dobos. Das hilft chronisch Kranken ihr Leiden besser zu verstehen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Patienten ihre Krankheiten annehmen.



Was tut ihr gegen den Stress?