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29. January 2006, 09:46   #3
tw_24
 
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Oft gehört und gelegentlich auch unbedacht nachgeplappert, ist die Argumentation, Haschisch sei weniger gefährlich als Alkohol, doch Unfug. Der Frontalcrash mit 30 km/h ist sicher auch weniger riskant als der mit 80 km/h, harmlos sind jedoch beide nicht.

Mit geringeren Risiken ist die Legalisierung der einen Droge nicht überzeugend zu fordern, so wäre allenfalls noch die Forderung nach einer Illegalisierung der vermeintlich härteren begründ- oder die heuchlerische Verlogenheit staatlicher Drogenpolitik vorführbar. Mehr aber eben auch nicht.

Und gänzlich von allen guten Geistern verlassen ist, wer sowas verbricht: "Das macht den Cannabis-Rausch besser kontrollierbar und kalkulierbar als den Alkohol-Rausch". Geht es tatsächlich nur um den Rausch, kann das zunächst in der Tat mit den legalen Drogen erledigt werden, weshalb also andere legalisieren?

Und da ist dann, was ihre Wirkung angeht, die eine wie die andere Droge gleichermaßen kontrollierbar oder halt unkontrollierbar. Wessen Geist auf Reisen ist, ist nicht mehr ganz bei sich - das ist ja der Sache. Und damit ist die "Einnahmephase" im Zweifelsfall eine arg verlängerte ohne Kontrolle.

Wenig hilft auch, daß angeblich "noch nie [..] eine Person an einer Cannabisüberdosierung verstorben" sei. Wer THC-verpeilt sein Fahrzeug gegen ein anderes steuert, macht das sehr wahrscheinlich der Drogenwirkung wegen, da ist es wenig tröstlich zu wissen, daß er sich tatsächlich auch totsaufen hätte können.

Es mag ja sein, daß man auch hier wieder mit höheren oder geringeren Wahrscheinlichkeiten operieren könnte, die grundsätzliche Gefahr, die jeder Rausch in sich birgt, aber ist damit nicht wegzudiskutieren, es ist in diesem Sinn sogar fahrlässig verharmlosend zu behaupten, der einen Droge "gefahren sind geringer als die der legalen drogen alkohol und nikotin".

Gefahr ist und bleibt Gefahr, daß es eine größere gibt, macht doch die möglicherweise geringere nicht zur Harmlosigkeit.

MfG
tw_24